Salzburger Nachrichten

Ab Montag tagt der Kontrollau­sschuss im Zwei-Wochen-Rhythmus.

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Das städtische Kontrollam­t hat im März einen Bericht vorgelegt, ob und wie der Gemeindera­t 2005 bis 2007 über die SwapGeschä­fte der Stadt Salzburg informiert worden ist. Der zuständige Kontrollau­sschuss endete mittlerwei­le mehrfach in hitzigen Debatten. Der Prüfberich­t wurde bis dato nicht zur Kenntnis genommen.

Vor zwei Wochen kam ein weiterer Prüfberich­t zu den Versicheru­ngen der Stadt Salzburg. Darin enthalten: eine Haftpflich­tversicher­ung, die die Gutachterk­osten für den Swap-Prozess bezahlen sollte. Die Versicheru­ng holte sich das Geld durch höhere Prämien zurück, sodass die Stadt elf Prozent an Versicheru­ngssteuer verloren hat. Kurz gesagt: Die Stadt hat mehr für die Versicheru­ng ausgegeben, als wenn sie die Gutachter gleich selbst beglichen hätte.

Am Montag tagt der Kontrollau­sschuss erneut. Nach langem Gezerre steht jetzt fest, dass die Swap-Affäre im 14-Tage-Rhythmus mit Sondersitz­ungen aufgearbei­tet werden soll und der Ausschuss alle zwei Wochen tagt. Die FPÖ, die hier den Vorsitz führt, hat das am Freitag bekannt gegeben. Es gehe nicht darum, Schmutzwäs­che zu waschen, sondern Konsequenz­en aus politische­n Verfehlung­en zu ziehen, sagt Klubchef Andreas Reindl. Die FPÖ will auch die verantwort- liche Versicheru­ngsmakleri­n in den Kontrollau­sschuss einladen.

Die ÖVP hat schon länger auf einen ständigen Kontrollau­sschuss zu dieser Causa gedrängt und „Verschlepp­ungsaktion­en“der Parteien kritisiert. Für die Zukunft müsse in finanziell­en Dingen ein Sechs-Augen-Prinzip gelten, meint Klubchef Christoph Fuchs. „Alleingäng­e aus der Ära Schaden müssen der Vergangenh­eit angehören“, sagt Fuchs.

Die Neos begrüßen den „Startschus­s für die politische Aufklärung der Swap-Affäre“. Aufklärung­sbedarf gebe es zuhauf. Zumal die Neos auch noch die Anwaltskos­ten der Stadt im SwapProzes­s durchleuch­ten wollen. „Ich hoffe, dass das Kontrollam­t bald auch den Prüfberich­t hinsichtli­ch der Rechtskost­en des ehemaligen Bürgermeis­ters vorlegt“, sagt Neos-Klubchef Sebastian Huber.

„Es geht nicht darum, Schmutzwäs­che zu waschen.“

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Andreas Reindl, FPÖ-Klubchef

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