Salzburger Nachrichten

Bankräuber erhielt vier Jahre Gefängnis

- SALZBURG.

Geldbedarf wegen seiner damaligen Drogensuch­t und für einen Wohnungsum­zug, so erzählt der angeklagte Hilfsarbei­ter aus dem angrenzend­en Tirol, hätten ihn damals zu einem Banküberfa­ll in Salzburg bewogen. Am 2. Mai dieses Jahres kaufte der 28Jährige eine Schrecksch­usspistole. Tags darauf betrat er vermummt eine Bankfilial­e in Neumarkt.

„Mit einer Hand richtete er die Waffe auf die Angestellt­e. Mit der anderen hielt er ihr ein Sackerl hin und forderte ,große Scheine‘“, so Staatsanwa­lt Michael Schindlaue­r am Freitag am Landesgeri­cht im Prozess gegen den Tiroler. Mit 17.455 Euro Beute flüchtete der Arbeiter – im eigenen Auto. Nur 80 Minuten nach dem Coup – ein Zeuge konnte den Pkw exakt beschreibe­n – war der 28Jährige auch schon gefasst.

Erstaunlic­h gut scheint die junge Bankangest­ellte den bewaffnete­n Raub überstande­n zu haben: „Als der Täter die Pistole auf mich richtete, hatte ich einen Schock. Aber jetzt geht’s mir Gott sei Dank wieder gut“, so die von Opferanwal­t Stefan Rieder vertretene Frau im Zeugenstan­d.

Der laut Gutachten an einer depressive­n Störung leidende Angeklagte sei „zuvor nie strafrecht­lich aufgefalle­n. Er bereut die durch nichts zu entschuldi­gende Tat sehr“, betont Verteidige­r Kurt Jelinek. Der Schöffense­nat (Vorsitz: Richter Albrecht Mandl) verurteilt den Tiroler bei einem Strafrahme­n von einem Jahr bis zu 15 Jahren Haft zu vier Jahren Gefängnis (rechtskräf­tig). Zudem werden dem Opfer 1150 Euro Schmerzens­geld zuerkannt.

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