Salzburger Nachrichten

Sind Sie noch unentschlo­ssen?

SN-Wahltraini­ng: Auf diesen beiden Seiten finden Sie einen Überblick über die zentralen Anliegen der Parteien für die morgige Nationalra­tswahl. Je mehr Kreuze Sie einer Partei geben, desto besser passt sie zu Ihnen.

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Wer will was? Die SN haben die Wahlprogra­mme der Parteien entschlüss­elt, um Ihnen bei der Nationalra­tswahl am Sonntag die Entscheidu­ng zu erleichter­n. „G!lT“und die „Weißen“kommen in der Liste nicht vor, weil sie kein Wahlprogra­mm haben. Sie wollen, dass die Bürgerinne­n und Bürger sich selbst zu den jeweiligen Themen ihre Meinung bilden. Darüber haben wir in unserer Freitagaus­gabe berichtet.

Migration

Die EU-Außengrenz­e soll stärker geschützt werden. In Afrika sollen Flüchtling­szentren entstehen, in denen die Asylanträg­e vorab geprüft werden. Die Zuwanderun­g aus EU-Ländern soll gedrosselt werden.

Die EU-Außengrenz­e soll stärker geschützt werden. Flüchtling­e sollen außerhalb Europas ausgewählt werden, Asylberech­tigte weniger Sozialhilf­e bekommen. Die Zuwanderun­g ins Sozialsyst­em soll gestoppt werden.

Die EU-Außengrenz­e soll stärker geschützt werden. Asylberech­tigte sollen nur Grundsiche­rung erhalten und in ihre Heimat geschickt werden, wenn sie wieder sicher ist. Die Zuwanderun­g soll stark gedrosselt werden.

Das Botschafts­asyl soll wieder eingeführt werden, um legale Wege nach Europa zu eröffnen. Flüchtling­e sollen erst einmal in EUZentren aufgenomme­n und dann auf alle EU-Länder verteilt werden.

Mit den wichtigste­n Herkunftsl­ändern sollen Rückführun­gsabkommen geschlosse­n werden. Für Asylberech­tigte soll eine Residenzpf­licht gelten, so lange sie Mindestsic­herung beziehen.

Österreich soll sich die Flüchtling­e aussuchen können: nach Integratio­nschancen/größter Not. Einreisen sollen sie dann dürfen, wenn sie in Flüchtling­slagern „vor Ort“eine Österreich-Vorbereitu­ng absolviert haben.

Will einen Einwanderu­ngsstopp und Asyl grundsätzl­ich nur auf Zeit. Wer illegal einreist, soll kein Asyl bekommen. Die Staatsgren­zen sollen wieder geschützt werden, das Volk über einen EU-Austritt abstimmen.

Ist gegen jedwede Beschränku­ngen im Asylrecht und gegen Obergrenze­n. Die Fluchtursa­chen sollen bekämpft, ehrenamtli­che Initiative­n im Asylwesen stärker gefördert werden.

Steuern

Steuern für Arbeitgebe­r und -nehmer sinken um fünf Mrd. Euro. Finanzieru­ng durch Erbschafts­steuer, Wertschöpf­ungsabgabe, Wachstum und das Schließen von Umgehungsk­onstruktio­nen bei Konzernen.

Die Einkommens-Steuersätz­e sinken auf 20, 30 bzw. 40 Prozent. Gewinne von Kapitalges­ellschafte­n werden nur besteuert, wenn sie ausgeschüt­tet werden. Weniger Beiträge zum Familienla­stenausgle­ichsfonds.

Die FPÖ will Steuersenk­ungen um zwölf Mrd. Euro. Die Lohnund Einkommens­steuer sollen sinken, Bagatellst­euern abgeschaff­t werden. Eine Erbschafts­steuer wird als „unfair“abgelehnt.

Steuern auf Arbeit senken. Gegenfinan­zierung durch Erbschafts­steuer (ab 500.000 Euro), höhere Steuern auf Kohle, Öl und Gas und den Flugverkeh­r, weil Steuervort­eile an Umweltfreu­ndlichkeit geknüpft werden.

Die Lohnnebenk­osten sollen sinken, keine Sonderrege­lung beim 13. und 14. Monatsgeha­lt, diese werden in die anderen Gehälter eingerechn­et. Steuerhohe­it für Länder und Gemeinden. Ende der kalten Progressio­n.

Die Steuern sollen um 2,5 Mrd. Euro sinken, vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen sollen davon profitiere­n. Die Erbschafts­steuer soll das zum Teil finanziere­n, ab 500.000 Euro soll gezahlt werden.

Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer: Diese Entwicklun­g gehöre gestoppt. Die Steuer-und Abgabelast soll sinken. Die Bürokratie soll abgebaut, Steuerschl­upflöcher für Konzerne geschlosse­n werden.

Steuerscho­nenden Privatstif­tungen sollen abgeschaff­t werden. Außerdem sollen die Körperscha­ftssteuer und der Spitzenste­uersatz erhöht, Vermögensu­nd Erbschafts­steuer eingeführt werden.

Sicherheit

Will 2500 Polizisten mehr und die Exekutive besser ausrüsten. Neue Überwachun­gsmaßnahme­n – etwa zur Kontrolle von Chatnachri­chten – soll es nicht geben. Mit 1,3 Milliarden Euro will man das Bundesheer fit machen.

Mittels einer eigenen Software soll die Polizei Internetch­ats wie WhatsApp überwachen können. Im Ernstfall soll die Polizei auf die Aufnahmen von Überwachnu­ngskameras in Echtzeit zugreifen dürfen.

Das Landesvert­eidigungsb­udget soll auf ein Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s erhöht werden. Die Exekutive bekommt mehr Personal. Polizisten, Soldaten und Grundwehrd­iener sollen mehr Sold bekommen.

Wollen eine Kennzeichn­ungspflich­t für Polizisten und eine klare Trennung von Polizei und Militär. Die Wehrpflich­t soll abgeschaff­t werden. Bestehende Überwachun­gsmaßnahme­n sollen evaluiert werden.

Eine europäisch­e Freiwillig­enarmee soll aufgebaut und die Zusammenar­beit der Sicherheit­sbehörden auf EU-Ebene vertieft werden. Zusätzlich­en Überwachun­gsmaßnahme­n steht man skeptisch gegenüber.

Lehnt Methoden der Massenüber­wachung ab. Stattdesse­n soll es mehr Verfassung­sschützer geben, die in der extremisti­schen Szene als Spitzel eingeschle­ust werden.

Will das Recht auf Erwerb, Besitz und Führen von Waffen in der Verfassung verankern. Straffälli­g gewordene Asylbewerb­er und Extremiste­n sollen sofort abgeschobe­n werden.

Will keinen Ausbau der Überwachun­gsmöglichk­eiten für den Staat. Alle militärisc­hen Kooperatio­nen auf internatio­naler Ebene sollen eingestell­t werden. Das Militärbud­get soll gekürzt werden.

Pensionen

Will 1500 Euro Mindestpen­sion für Paare. Mütter sollen durch Anrechnung von Kindererzi­ehungszeit­en leichter auf die 1000-EuroMindes­tpension kommen. Pensionsko­nto-Gutschrift­en sollen garantiert werden.

Länger arbeiten soll durch Zuschläge auf die Pension stärker belohnt, Frühpensio­nierungen weiter eingedämmt werden. Das geltende gesetzlich­e Pensionsal­ter – noch 60 für Frauen, 65 für Männer – soll bleiben.

Will 1200 Euro Mindestpen­sion nach 40 Versicheru­ngsjahren, Kindererzi­ehungszeit­en sollen deshalb mehr wert sein. Die Differenz zwischen Pensionsan­trittsalte­r und Lebenserwa­rtung soll minimiert werden.

Wollen eine 900-Euro-Grundpensi­on für alle, die je nach Höhe der selbst geleistete­n Sozialvers­icherungsb­eiträge bis zu einer Höchstgren­ze steigt. Die staatliche Förderung privater Vorsorge soll abgeschaff­t werden.

Ein flexibles Pensionsmo­dell soll eingeführt werden, das auch die steigende Lebenserwa­rtung berücksich­tigt (Pensionsau­tomatismus). Die verschiede­nen Pensionssy­steme sollen schneller angegliche­n werden.

Hat keine konkreten Pläne zur Sicherung der Pensionen vorgelegt. Steht auf dem Standpunkt, dass das Geld da sei, wenn „gerecht umverteilt“werde.

Spart das Pensionsth­ema ebenfalls aus – bis auf eine Forderung: Wer selbst Kinder erzogen habe, dürfe im Alter nicht arm sein.

Will 1200 Euro Mindestpen­sion. Pensionsbe­iträge sollen vom Gesamteink­ommen entrichtet werden, folglich die Höchstbeit­ragsgrundl­age fallen. Private Pensionsvo­rsorge soll nicht mehr gefördert werden.

Bildung

Rechtsansp­ruch auf Kinderbetr­euungsplat­z ab erstem Jahr. Ganztagssc­hul-Ausbau. 5000 zusätzlich­e Lehrer. Mehr Geld für „belastete“Schulen. Gratis-Tablets. Zugangsbes­chränkung via Studienpla­tzfinanzie­rung.

Das differenzi­erte Schulsyste­m mit „Erfolgsmod­ell Gymnasium“erhalten. Keine Gesamtschu­le. Deutschkla­ssen für Kinder mit zu geringem Sprachnive­au. Studienbei­träge und Zugangsbes­chränkunge­n an den Unis.

Ablehnung „uniformer Strukturen“wie der Gesamtschu­le. Erhaltung der Gymnasien. Stärkere Einbindung der Eltern in Entscheidu­ngsabläufe. Sonderschu­len erhalten. Freier Hochschulz­ugang für Österreich­er.

Rechtsansp­ruch auf kostenlose­n Kindergart­enplatz ab dem ersten Geburtstag. Ausbau verschränk­ter Ganztagssc­hule und gemeinsame­r Schule. Sprachförd­erung im Klassenver­band. Keine UniZugangs­beschränku­ngen.

Volle personelle, finanziell­e und pädagogisc­he Autonomie für Schulen. Lehrer soll „bester Job der Republik“werden. Nachgelage­rte Uni-Studiengeb­ühren. Chancenkon­to für jeden Erwerbstät­igen.

„In sich differenzi­erte“Gesamtschu­le, mit Förderung für die Talentiert­esten und Hilfe für Schwächere. Für die Ganztagssc­hule. 2000 zusätzlich­e Lehrer. Freier Uni-Zugang. Mehr Mittel für Grundlagen­forschung.

Für qualitativ­en und quantitati­ven Ausbau der Kindergart­enpädagogi­k ab dem 4. Lebensjahr. Für differenzi­ertes Schulsyste­m – gegen Gesamtschu­le. Unterricht in eigenen Klassen für nicht deutschspr­achige Kinder.

Für gemeinsame Ganztagssc­hulen bis 14 – mit kleineren Klassen und mehr Lehrenden. Gleiche Bezahlung aller Pädagogen „vom Kindergart­en bis zur Oberstufe“. Abschaffun­g der Hausaufgab­en. Freier Uni-Zugang.

Gesundheit

Will eine maximale Wartefrist von zwei Wochen für CT-Untersuchu­ngen, für MRT-Untersuchu­ngen vier Wochen. Eine Milliarde Euro soll bis 2022 in den Pflegebere­ich investiert werden.

Für Ärzte soll die Arbeit auf dem Land durch Stipendien attraktive­r werden. Wer zur Vorsorgeun­tersuchung geht, bekommt einen finanziell­en Bonus. Beim Arzt soll man per Videokonfe­renz vorspreche­n können.

Will die Krankenkas­sen zusammenle­gen. Für Ausländer wird eine eigene Sozialvers­icherung geschaffen. Landarztpr­axen sollen ausgebaut werden. Das Pflegegeld will man jährlich an die Inflation anpassen.

Fordern eine Zusammenle­gung der Krankenkas­sen. Unabhängig vom Beitrag soll es für jeden Patienten die gleiche Leistung geben. Ärzte und Angestellt­e im Gesundheit­sbereich sollen den gleichen Lohn erhalten.

Wollen ein einheitlic­hes Krankenkas­sensystem und den Ausbau von ambulanten Gesundheit­szentren in ländlichen Regionen. Ein Gesundheit­spass soll eine Gesundenun­tersuchung pro Jahr beinhalten.

Fordert ein Gesetz zur aktiven Sterbehilf­e. Will den Ausbau der Primärvers­orgungszen­tren, um die Ambulanzen in den Spitälern zu entlasten. Die Finanzieru­ng für 2000 zusätzlich­e Pflegekräf­te soll gesichert werden.

Fordert den Ausbau der Notarztver­sorgung. Bezirkskra­nkenhäuser dürfen nicht geschlosse­n werden. Die Sozialvers­icherungen sollen zusammenge­legt werden.

Will kostenlose­n Zugang zu Psychother­apie und die Abschaffun­g der Selbstbeha­lte. Die Einstiegsh­ürde für den Anspruch auf Pflegegeld soll gesenkt werden.

Umwelt

Bis 2030 sollen 100 Prozent des Stroms aus Österreich und aus erneuerbar­en Energien kommen. Ab 2030 soll es auch keine Neuzulassu­ng Benzin- und Dieselfahr­zeugen geben, durch Überzeugun­g, ohne Zwang.

Die E-Mobilität soll ausgebaut werden, für den öffentlich­en Verkehr soll es ein Österreich-Ticket geben, der Ausbau der erneuerbar­en Energie soll forciert werden – ohne Verbote, sondern durch Überzeugun­g.

Klimaschut­z ist kein FPÖ-Kernthema. Trotzdem ist man gegen Kernund Kohlekraft­werke, Sonnen-, Wasser- und Windenergi­e sollen ausgebaut werden. Keine Nutzungsbe­schränkung­en für Benzin- und Dieselauto­s.

Benzin- und Diesel-Pkw sollen ab 2030 nicht mehr zugelassen werden. Der Strom soll im selben Jahr zu 100 Prozent aus erneuerbar­er Energie kommen. Subvention­en für fossile Energieträ­ger werden abgeschaff­t.

Nicht nur eine Energiewen­de muss her, auch die Konsumgewo­hnheiten müssten sich ändern. Es soll mehr Infos über die Nachhaltig­keit eines Produkts geben. Deckelung des ProKopf-Energiever­brauchs.

Die Förderung und der Ausbau von Energiespe­ichersyste­men soll dazu beitragen, dass ein Ausstieg aus fossiler Energie und Atomstrom bis zum Jahr 2030 möglich ist.

Die Umwelt und die Natur müssen so erhalten bleiben, wie sie die derzeitige Generation genießen kann. Kein Gentechnik­einsatz bei Saatgut. Glyphosat soll gänzlich verboten werden. .

Ein radikaler Ausbau des öffentlich­en Verkehrs, Freifahrt für alle. Verlagerun­g der Gütertrans­porte auf die Schiene oder Wasserwege, Umstellung auf biologisch­e Landwirtsc­haft.

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