Grödigs Blitzstart war zu wenig für den Sieg
Nach neun Minuten lag der Westliga-Tabellenführer mit 2:0 voran, doch am Ende rettete Anif ein Remis, mit dem alle zufrieden waren.
ANIF. Rot gegen Blau hieß das Duell, und am Ende durften beide mit dem Ergebnis zufrieden sein. Das galt nicht für die Wahl am Sonntag, sondern für das ebenso spannende Salzburger Derby um die Nummer-eins-Position in der Fußball-Westliga. Das 2:2 (1:2) wurde von beiden Seiten als gerechtes Resultat gesehen.
Mehr als 1000 Zuschauer wollten das Duell bei prächtigem Herbstwetter sehen. Wer zu spät kam, las bereits 0:2 als Spielstand auf der Anzeigetafel. Die Grödiger hatten den Gastgeber mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten eiskalt erwischt: Mamby Koita ließ Torhüter Josef Stadlbauer mit einem platzierten Linksschuss von der Strafraumgrenze keine Chance (7.), dann traf Benedikt Pichler im GerdMüller-Stil: Im Sitzen bugsierte er den Ball aus kurzer Distanz über die Linie, Stadlbauer machte dabei keine gute Figur (9.). „Ein denkbar schlechter Anfang für uns“, sagte Anif-Trainer Thomas Hofer. „Wir wussten, dass Grödig aggressiv starten würde, und haben uns trotzdem von ihnen überrollen lassen.“
Nur sehr langsam kam Anif ins Spiel. Es schien, als könnte Grödig den Vorsprung geruhsam verwalten. Bis zur 40. Minute: Der erst kurz zuvor für Josef Wittmann eingewechselte Markus Wallner wurde ideal angespielt und verkürzte auf 1:2. Praktisch im Gegenzug wurde ein Abseitstor von Scott Kennedy aberkannt.
Nach Seitenwechsel war Anif besser im Spiel. Der Ausgleich entsprang einem Fehler der Grödiger beim Herausspielen. Patrick Greil schaltete schnell und überwand Torhüter David Hundertmark mit einem leicht abgefälschten Schuss zum 2:2 (59.). Drei Minuten später hätten die Anifer sogar in Führung gehen müssen: Michael Prötsch ballerte einen Freistoß an die Latte, Marinko Sorda hechtete den Abpraller per Kopfball direkt in die Hände des Torhüters.
Thomas Hofer konnte keine zusätzliche Offensivpower bringen, weil ihm mit Constantin Reiner nach 70 Minuten ein weiterer Verteidiger verletzt ausfiel. Die Anifer Abwehr wankte in den Schlussminuten gehörig, aber Mamby Koita, Mersudin Jukic und Eyüp Erdogan ließen große Möglichkeiten auf das 3:2 aus.
Dennoch war Trainer Andreas Fötschl am Ende zufrieden mit dem Punkt: „Normalerweise müsste ein 2:0-Vorsprung ausreichen. Aber Anif ist dann besser ins Spiel gekommen und über 90 Minuten gesehen war es ein gerechtes Unentschieden.“