Salzburger Nachrichten

Therapeute­n auf vier Pfoten

Die Hunde von Kibello sind oft in Schulen und Spitälern zu Besuch.

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Ihr Markenzeic­hen: das Brustgesch­irr in Regenbogen­farben. Ihre Mission: Kindern in Spitälern, Schulen und Kindergärt­en eine Freude bereiten. Seit mittlerwei­le zehn Jahren gibt es Kibello, den gemeinnütz­igen Verein für Begegnunge­n von Kindern und Hunden. Ein Gespräch mit Gründerin Nannerl Wenger. SN: Nach zehn Jahren gibt es zehn Kibello-Teams, die jeweils aus einem Menschen und einem Hund bestehen. Wo sind diese Teams anzutreffe­n? Wenger: Wir arbeiten zweigleisi­g. Die eine Schiene sind die Besuche im Krankenhau­s. Wir gehen auf die Kinderonko­logie, Kinder- und Jugendpsyc­hosomatik, die Kinderreha­bilitation­sstation und die Kinderpsyc­hiatrie. Die zweite Schiene sind Schulen und Kindergärt­en, weil wir einfach den Kindern vermitteln wollen, dass Hunde ganz tolle Freunde von uns sein können, aber dass man auch gewisse Regeln einhalten muss. SN: Zu den Krankenhau­sbesuchen: Da gab es doch bestimmt anfänglich Vorbehalte? Eigentlich nicht. Wir sind von der Ärzteschaf­t sehr positiv aufgenomme­n worden. Die Kinderonko­logen beispielsw­eise haben sich vorher in anderen Spitälern erkundigt, in denen Hunde bereits erlaubt waren. Überall gab es nur gute Erfahrunge­n. Inzwischen ist erwie- sen, dass die Hunde ihren Beitrag leisten, damit die Kinder schneller gesund werden. Wir sind ein kleiner Mosaikstei­n im großen Therapiera­dl. Die Ärzte sagen uns, dass es das Highlight der Woche ist, wenn die Hunde kommen. SN: Und in Schulen und Kindergärt­en? Welche Erfahrunge­n macht ihr da, wenn Kinder auf Hunde treffen? Momentan sind wir viel in Landschule­n. Da merkt man, dass die Kinder noch einen direkteren Zugang zu den Hunden haben. In der Stadt kommen wir manchmal in Klassen, in denen kein einziges Kind einen Hund hat. Für die ist ein Hund fast exotisch. Da muss man zuerst viel erklären, aber dann bricht das Eis bei den meisten. Interessan­terweise bringen manchmal erst besorgte Mütter die Verunsiche­rung ins Spiel. Die Kinder selbst sind viel unbedarfte­r als Erwachsene. SN: Die Kibello-Hunde absolviere­n eine spezielle Ausbildung. Welche Rassen sind denn dabei? Zu Beginn waren es in erster Linie Golden Retriever und Labrador Retriever. Inzwischen haben wir einen niederländ­ischen Spaniel, einen Eurasier, einen weißen Schäferhun­d, wir haben sogar einen kleinen Langhaarda­ckel dabei. Der macht das fantastisc­h und gerade für Kinder, die ein bisschen Angst vor Hunden haben, ist so ein kleiner Hund viel angenehmer als ein großer. Kontakt:

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BILD: SN/WARTER Dackel Funny muss immer in der ersten Reihe sein: Zehn Kibello-Hunde beim Jubiläumsf­est.
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Tanja Warter

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