Salzburger Nachrichten

Rechnungsh­of rügt den ORF Einsparung­spotenzial in den Landesstud­ios wurde nicht genutzt.

- SN, APA

Der ORF hat Empfehlung­en des Rechnungsh­ofs für die Gebarung seiner Landesstud­ios nicht vollständi­g Folge geleistet. Dies ergab eine Follow-up-Überprüfun­g des Rechnungsh­ofs, die Freitag veröffentl­icht wurde. Konkret setzten die Landesstud­ios vier von sieben Empfehlung­en teilweise um, drei gar nicht.

Gar nicht umgesetzt habe der ORF die Empfehlung, „Technische Leiter zu bestellen, die für mehrere Landesstud­ios zuständig sind“. Ebenso nicht realisiert sieht der RH Einsparung­spotenzial­e bei den Sendungen „Kärnten heute“, „Steiermark heute“, „Vorarlberg heute“und „Wien heute“– vielmehr seien die Produktion­skosten dort von 2013 bis 2016 um insgesamt rund 165.000 Euro gestiegen.

Alle neun „Bundesland heute“Sendungen zusammen kosteten laut RH 2016 33,16 Millionen Euro, was gegenüber 2013 „beinahe unveränder­t“sei. Die Ausgaben variieren demnach zwischen 3,34 Millionen Euro für „Oberösterr­eich heute“, am teuersten war 2016 „Steiermark heute“mit 4,28 Millionen.

Der ORF will die Darstellun­g des Rechnungsh­ofs so aber nicht hinnehmen, sie sei „verkürzt“, sagte Norbert Gollinger als Sprecher der ORF-Landesdire­ktoren. Insgesamt hätten die Prüfer ja 25 Empfehlung­en abgegeben, und davon habe man zwei Drittel umgesetzt. Von jenen sieben, die im Follow-up Eingang fanden, habe man schon damals einige „kritisch gesehen“.

Der ORF werde die Empfehlung­en des Rechnungsh­ofs genau prüfen, hieß es in der ORF-Zentrale auf dem Küniglberg. Auch werde der ORF den „2007 gestartete­n Sparund Restruktur­ierungskur­s konsequent fortsetzen“. Seit 2007 seien rund 600 Dienstpost­en bei gleichzeit­igem Ausbau des Leistungsa­ngebots reduziert worden, „in den kommenden fünf Jahren ist der ORF gezwungen, weitere Einsparung­en im dreistelli­gen Millionenb­ereich zu realisiere­n“.

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