Salzburger Nachrichten

Der „teuerste“Sportevent

Dominic Thiem und Alexander Zverev führen die bestbesetz­ten Erste Bank Open an. Erinnerung­en an und Aussichten auf den Tennisklas­siker in der Wiener Stadthalle.

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Erinnerung­en an und Aussichten auf den Tennisklas­siker in der Wiener Stadthalle.

WIEN. „Ready? Play!“heißt es ab heute, Montag, bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. Selbst in der glorreiche­n Vergangenh­eit war das Turnier nicht so stark besetzt wie heuer. Weltstars damals und jetzt: Es fehlen nur wenige ganz große Namen im Welttennis, die in 43 Jahren nicht in Wien aufgeschla­gen haben. Ivan Lendl (1981), Roger Federer (2002, 2003) oder Novak Djokovic (2007) haben vor ihrer Glanzzeit in der Stadthalle gewonnen. Andre Agassi (1994), Boris Becker (1996), Pete Sampras (1998) oder Andy Murray (2014, 2016) triumphier­ten hier bereits als Superstars. John McEnroe (1990) und Jimmy Connors (1992) wiederum beehrten Österreich, ohne zu glänzen. 21 aller 26 Weltrangli­stenersten waren schon zu Gast. Rot-weiß-rote Erinnerung­en: Legendäre Momente lieferten aber auch Österreich­er. Das Endspiel der „invaliden Erzfeinde“1988 zwischen Thomas Muster (Magenprobl­eme) und Horst Skoff (Muskelverl­etzung) ist unvergesse­n. Der viel zu früh verstorben­e Kärntner war einer von drei Widersache­rn, die der rot-weiß-roten Legende im Finale einen Heimtriump­h verwehrten. „Einmal (gegen Skoff) konnte ich mich kaum auf den Beinen halten, einmal hatte ich gegen die Asse von Goran (Ivanišević 1993) auf dem schnellen Belag von vornherein keine Chance und einmal (1995 gegen Filip Dewulf) spielte mein Gegner das Turnier seines Lebens“, weiß Muster. 2011 füllte er noch einmal die Stadthalle. Nicht ahnend, dass seinem Gegner im viel beachteten, aber ungleichen Generation­enduell das wenige Jahre später auch gelingt. Vom Titel war Dominic Thiem bisher entfernt, sein Vorgänger Jürgen Melzer hingegen konnte sich 2009 und 2010 in seiner Heimatstad­t den Kindheitst­raum erfüllen. Die Rekordjagd: Mit 25.000 Dollar war die erste Auflage, der Fischer Grand Prix, dotiert. Rund das Zehnfache gab es in den 1980ern und 90ern bei der CA-Trophy zu verdienen. Summen, die heute allein gegen die Antrittsge­lder der Topstars lächerlich erscheinen. Mit über 2,6 Millionen Euro sind die Erste Bank Open die höchstdoti­erte Sportveran­staltung in Österreich. Zum dritten Mal trägt das Turnier den Status ATP-500. Die Fans honorieren, dass abgesehen von Dominic Thiem fast die Hälfte aller Top-20-Spieler zu sehen ist. Ein neuer Zuschauerr­ekord (58.000) wird erwartet. Die Topstars: In Anlehnung an Basketball-Held Dirk Nowitzki sieht das Welttennis in Alexander Zverev das „German Wunderkind“. Der 20-Jährige startet schon heute, Montag, gegen Viktor Troicki ins Turnier. Er ist die Nummer fünf der Welt, für viele aber die künftige Nummer eins. Knapp dahinter lauert Kumpel Dominic Thiem. Der Lokalmatad­or (23) hat sich zum zweiten Mal in Folge für die ATP World Tour Finals qualifizie­rt. Er spielt am Dienstag gegen Andrej Rublev. Mit Grigor Dimitrov ist ein dritter Spieler im Weltklasse­feld bereits für London qualifizie­rt.

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BILD: SN/GEPA/LUGER Seit 1974 ist die Wiener Stadthalle im Oktober Schauplatz des ATP-Tennisturn­iers. Heuer werden erstmals mehr als 60.000 Zuschauer erwartet.

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