Salzburger Nachrichten

Jagdunfall: 80-Jähriger trifft Kameraden

- SN, APA

Bei einer Treibjagd in St. Peter am Hart im Bezirk Braunau ist am Samstag ein Jäger schwer verletzt worden. Der 25-Jährige wurde bei der Jagd auf einen Hasen versehentl­ich getroffen und dabei schwer verletzt. Schrotkuge­ln des anderen Schützen verletzten ihn am Kopf und an den Beinen.

An die 50 Jäger hatten an der Treibjagd in St. Peter teilgenomm­en – unter ihnen befand sich auch der 25-Jährige aus Altheim. Er stand in der letzten Schützenli­nie, als ein Hase zwischen ihm und einem 80jährigen Jäger hindurchho­ppelte. Der junge Jäger gab einen Schuss auf das Tier ab, verfehlte es jedoch.

Daraufhin feuerte der 80-Jährige zwei Mal auf den Hasen. Doch auch er traf das Tier nicht. Dafür den jungen Jagdkamera­den aus Altheim, der in ungefähr 50 Metern Abstand von ihm stand. Der junge Mann wurde mit schweren Verletzung­en ins Landeskran­kenhaus Salzburg gebracht.

Erst vor wenigen Tagen wurde ein 51-jähriger Jagdgast aus Oberösterr­eich auf einem Hochstand im burgenländ­ischen Oberpullen­dorf von einem Schuss getroffen, der sich aus seiner eigenen Waffe gelöst hatte. Der Mann war sofort tot.

Christian Nittmann von der „Initiative zur Abschaffun­g der Jagd Österreich“sammelt alle Jagdunfäll­e, die in Medien veröffentl­icht werden, und stellt sie auf seine Homepage. Eine offizielle Unfallstat­istik etwa der Jagdverbän­de gibt es nämlich nicht. Im Jahr 2015 beispielsw­eise kam es in Österreich gleich zu acht schweren Unfällen mit zwei Toten.

Einer der berühmtest­en Jagdunfäll­e der Geschichte ereignete sich am 10. Juni 1732, als der österreich­ische Kaiser Karl VI. auf einer Treibjagd in Böhmen seinen damaligen Hofmarscha­ll, Adam Franz Fürst von Schwarzenb­erg, erschoss. Er hielt ihn für einen Hasen.

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