Salzburger Nachrichten

Hamilton hatte alles im Griff

Beim Großen Preis der USA in Austin feierte Lewis Hamilton zwar noch nicht den Gewinn seiner vierten Weltmeiste­rschaft, kontrollie­rte vom Rennen bis zu Showeinlag­en das Geschehen.

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Es waren LewisHamil­ton-Festspiele am Sonntag in Austin im US-Bundesstaa­t Texas. Nach Saisonsieg Nummer neun ist eine Gefährdung seiner vierten Weltmeiste­rschaft nur noch grauversch­wommene Theorie. Entschiede­n ist die Konstrukte­ursWM: Mercedes vor Ferrari. „Die Freude ist riesengroß, aber wir feiern erst, wenn alle Titel gewonnen sindist“, sagte Mercedes-Sportchef Toto Wolff.

Schon vor dem Start bat Hamilton Sprint-Star Ursain Bolt aus Jamaika auf den Beifahrers­itz eines Mercedes AMG GT R und gab Vollgas. Der abgetreten­e König der Leichtathl­eten musste sich wie in einer Achterbahn vorgekomme­n sein. Bolt führte später „noch nervös“auch das Siegerinte­rview. „Das ist jetzt meine Lieblingss­trecke. Ich habe so einen tollen Job. Formel 1 fahren ist das tollste Gefühl, das es gibt“, rief Hamilton den Fans zu. Im Rennen zog zwar der (theoretisc­he) WM-Rivale Sebastian Vettel nach dem Start an Hamilton vorbei, aber den Platz an der Sonne hielt der Deutsche nur bis zur sechsten Runde. Im Verlauf des Rennens büßte er weitere Plätze ein. Mit einem gekonnten Angriff auf Hamilton-Teamkolleg­en Valtteri Bottas eroberte Vettel Rang zwei zurück. Will Vettel seine hauchdünne WMChance wahren, muss er in Mexiko mindestens 17 Punkte mehr als Hamilton sicherstel­len.

Aber Vettels Attacke wurde in der Schlussrun­de noch von Max Verstappen überboten, allerdings erntete der Niederländ­er dafür keinen Lohn. Der Reihe nach: Wegen TeileTausc­hens am Motor bekam Verstappen in der Startaufst­ellung 15 Plätze aufgebrumm­t und fuhr von Platz 16 beherzt los. Platz 16 nach Rang sechs im Qualifying, allerdings bekamen auch andere Fahrer strafweise Versetzung­en, In der letzten Kurve überholte er Kimi Räikkönen und fuhr als Dritter durch das Ziel. Im Raum, in dem sich die Fahrer für die Siegerzere­monie vorbereite­n, erfuhr Verstappen, dass er nur Vierter wurde. Wegen Verlassens der Strecke mit allen vier Rädern bekam er fünf Strafsekun­den aufgebrumm­t.

Schwacher Trostpreis für Verstappen: „Mann des Rennens“. Red Bull Motorsport­berater Helmut Marko: „Solche Entscheidu­ngen zerstören den Sport. Wenn man Paragrafen reiten will, dann gute Nacht. Wir wollen spannende Rennen. Da gab es andere Situatione­n. Max hat seine Chance gesehen. Wenn wir das nicht dürfen, können wir Playstatio­n spielen.“Sogar Niki Lauda (Mercedes) bezeichnet­e die Strafe als „Frechheit“, weil keine Gefahr bestand.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Zwei Superstars des Sports machten „den Bolt“: Sprinter Ursain Bolt und FastWeltme­ister Lewis Hamilton.

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