Salzburger Nachrichten

Die Teamorder in den Köpfen

- OTHMAR .BEHR@SN.AT

Warum hat sich Max Verstappen so früh aus allen Spekulatio­nen über seine Zukunft genommen? Als Aufsteiger mit doppelter Erfahrung als Grand-Prix-Sieger hätte er in Ruhe Angebote sondieren können. Seine auch für Insider überrasche­nd gekommene Unterschri­ft bei Red Bull Racing bis 2020 lässt einige Deutungen zu:

Red Bull hat tief in die Tasche gegriffen, um das Talent zu halten.

Max Verstappen ist kein Freund von Veränderun­gen. Er fühlt sich dort wohl, wo er aufwuchs.

Die Angebote für den Niederländ­er sind doch nicht so lukrativ. Verstappen ist unbestritt­en schnell, macht sich mit seiner forschen Art nicht überall Freunde.

Wohl auszuschli­eßen ist, dass Max Verstappen den Status einer unumschrän­kten Nummer eins zugesproch­en bekam. Das wäre ein Bruch der sportliche­n Linie des Hauses und das hätte sich Daniel Ricciardo nicht verdient, der heuer zu einem Stammgast auf dem Podium geworden ist.

Es gibt aber die Aussage von Red-Bull-Motorsport­berater Helmut Marko: „Wir haben Max Verstappen in die Formel 1 gebracht, jetzt wollen wir mit ihm auch den Titel als jüngster Weltmeiste­r aller Zeiten erreichen.“Es wäre die Verteidigu­ng einer Marke. Sebastian Vettel wurde 2010 bei den Bullen im Alter von 23 Jahren und 134 Tagen der bisher jüngste Formel-1Weltmeist­er.

Verstappen wurde heuer am 30. September 20 Jahre alt. Es ist noch Luft für den von Marko angestrebt­en Rekord. Auch Ricciardo will den Titel. Für den 28-Jährigen läuft die biologisch­e Uhr. Sein Pech: So ein Wunsch, wie vom Chef für Verstappen ausgesproc­hen, könnte einer Teamorder in den Köpfen gleichkomm­en.

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Othmar Behr

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