Josef-Thorak-Straße: Entscheidung vertagt
Keine Entscheidung gibt es bis dato, ob die Josef-Thorak-Straße im Stadtteil Aigen umbenannt werden soll oder nicht. Thorak (1889–1952) war einer der populärsten Bildhauer der NSZeit. Die Straße wurde 1963 nach ihm benannt.
Bis Sommer sollte ursprünglich eine Empfehlung einer Expertenkommission vorliegen, ob die Straße umbenannt oder eine Erklärungstafel angebracht werden soll. Historikerin Sabine Veits-Falk vom Stadtarchiv sagt: „Für das Stadtarchiv und den Fachbeirat ist eine wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung der Biografie Thoraks unbedingt erforderlich, bevor Empfehlungen mit dem Umgang der Straße gegeben werden können. Bislang gab es zwar schon biografische Arbeiten, wir sind aber dabei, noch offene Fragen zu behandeln. Was wir nicht wollen, sind Schnellschüsse.“Die nächste Sitzung des Fachbeirats für Straßennamen werde im Jänner 2018 stattfinden. „Dann werden wir den Endbericht diskutieren und danach eine Empfehlung an die Politik abgeben.“
Für die Bürgerliste ist eine Entscheidung längst überfällig. „Unter Einbeziehung der Anwohner soll die Straße umbenannt werden, um die leidige Diskussion endlich zu beenden. Vorschläge, wie die Straße in Zukunft heißen soll, etwa nach Helene von Taussig, gibt es viele“, sagt Gemeinderätin Inge Haller. Die Rolle von Josef Thorak in der NS-Zeit sei erforscht und bewertet worden. „Die Verstrickungen mit der NSZeit sind bekannt. Es ist daher unverständlich, warum sich die Stadt immer noch ziert und nicht längst gehandelt hat“, sagt Haller.