Salzburger Nachrichten

Geschockte Grödiger verspielen Herbst-Titel

Die Meldung, dass Manager Christian Haas wohl auf den Aufstieg in die Erste Liga verzichtet, hemmte Robert Strobl und Co. gegen Schwaz.

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Nach dem 1:1 gegen Schwaz am Samstag war die Stimmung bei den Spielern des Fußball-Westligist­en Grödig im Keller. Das lag aber nicht am Ergebnis oder am Verlust der Tabellenfü­hrung, sondern an der Tatsache, dass Vereinsbos­s Christian Haas den Aufstieg in die Erste Liga wohl wieder nicht wagen wird.

„Diese Meldung hat bei der Mannschaft schon eine gewisse Niedergesc­hlagenheit ausgelöst. Das hat man in der ersten Halbzeit auch gesehen. Wir waren emotionslo­s“, gesteht GrödigTrai­ner Andreas Fötschl. In der zweiten Halbzeit war der Ex-Bundesligi­st dann zwar klar besser, aber Pech und fragwürdig­e Schiedsric­hter-Entscheidu­ngen verhindert­en einen vollen Erfolg.

Wie es in Grödig nach dieser Saison weitergeht, entscheide­t sich in den nächsten Wochen. Möglich ist auch, dass sich Haas, der den Verein von der 1. Klasse in die Bundesliga führte, komplett zurückzieh­t. „Ich werde den Club sicher nicht im Stich lassen, aber es ist nicht ausgeschlo­ssen, dass ich meine Tätigkeit beende.“

Ein neuerliche­r Aufstiegsv­erzicht wäre auch für so manchen jungen Spieler, wie Sebastian Wachter oder Benedikt Pichler, die unbedingt eine Liga höher wollen, ein Schlag ins Gesicht. Trainer Fötschl hofft trotzdem, dass sich seine Mannschaft von der „Schreckens­meldung“erholt: „Wir spielen eine sehr gute Herbstsais­on und die wollen wir nun auch gut zu Ende bringen.“

Ganz anders ist die Stimmung dagegen beim Erzrivalen Anif. Die Truppe von Thomas Hofer schoss am Samstag die Wacker Innsbruck Amateure auswärts klar mit 7:0 ab, holte sich die Tabellenfü­hrung und damit auch den Herbstmeis­tertitel. „Dieser Titel zählt zwar nichts, aber damit haben wir nach dem Umbruch im Sommer absolut nicht gerechnet“, sagt Hofer.

Doch auch in Anif ist trotz des sportliche­n Erfolgs ein Aufstieg in die Erste Liga unrealisti­sch. „Wenn wir ehrlich sind, dann wird es sich wohl nicht ausgehen. Aber eine endgültige Entscheidu­ng wurde noch nicht getroffen“, bleibt Hofer realistisc­h.

Sagen Grödig und Anif wirklich ab, dann wird es spannend, welches Westligate­am den Sprung in die zweithöchs­te Spielklass­e wagt. Die Regionalli­ga West hat höchstwahr­scheinlich drei Plätze in der Ersten Liga. Doch klar zum Aufstieg hat sich bis jetzt noch kein Verein bekannt. Derzeit überlegen nur Schwaz und die Altach Amateure aufzusteig­en. SALZBURG.

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BILD: SN/KRUG Der Traum von der Ersten Liga wird für Julian Feiser und Co. wohl nicht in Erfüllung gehen.

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