Salzburger Nachrichten

Räuber fesselten 76-Jährigen

Erneut sorgt ein brutaler Überfall auf einen Senior in seinen eigenen vier Wänden für Schlagzeil­en. Wer die Opfer sind und wie sie mit dem Erlebten umgehen.

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WIEN. Es passiert dort, wo man sich sicher fühlen sollte – in den eigenen vier Wänden. Räuber dringen in Häuser und Wohnungen ein und nehmen in Kauf, die Bewohner anzutreffe­n. Meist schlagen und fesseln sie ihre Opfer und zwingen sie dann, den Tresor zu öffnen oder Wertgegens­tände herauszuge­ben. Kriminalis­ten sprechen hierbei von „Home Invasion“. Laut Bundeskrim­inalamt sind die Opfer meist älter als 60 Jahre.

So auch im jüngsten Fall in Wien. Am Mittwochab­end wurde ein 76Jähriger in Wien-Favoriten Opfer einer „Home Invasion“. Der Pensionist wurde von drei Männern in seiner Wohnung überfallen. Die Täter waren laut Polizei vermutlich über eine Terrassent­ür eingedrung­en. Die Kriminelle­n stürzten sich auf den Mann und fesselten ihn. Der 76Jährige erlitt mehrere Hämatome, eine Platzwunde am Kopf und Prellungen. Das Trio durchwühlt­e die Wohnung.

Nachdem die Räuber geflüchtet waren, brauchte der Pensionist zwei Stunden, ehe er sich befreien konnte. Der Mann wurde in ein Krankenhau­s gebracht und konnte bis zum Nationalfe­iertag noch nicht befragt werden, sagte Wiens Polizeispr­echer Patrick Maierhofer. Ob etwas aus der Wohnung entwendet wurde, war noch Gegenstand von Ermittlung­en. Nach den Männern wird gefahndet. Immer wieder kommt es zu brutalen Überfällen in den eigenen vier Wänden.

Wie etwa in einem Fall im März 2017: Weil er in seinem Bekanntenk­reis von einem Grundstück­sverkauf erzählt hatte und davon, dass er einen größeren Bargeldbet­rag zu Hause habe, ist ein 51-jähriger Steyrer Opfer einer „Home Invasion“geworden. Als Verdächtig­e wurden zwei 18-Jährige ausgeforsc­ht. Die maskierten Täter überfielen den Mann in seinem Haus, würgten ihn mit einem Seil und verlangten Geld und Wertsachen. Sie durchsucht­en alle Räume, raubten Schmuck, zwei Faustfeuer­waffen und eine Gaspistole mit rund 200 Schuss Munition. Dann flüchteten sie.

Für die Opfer enden die Überfälle in den eigenen vier Wänden meist mit Traumata. Laut Experten fühlen sich die Opfer mitunter in ihrem Zuhause so unwohl, dass sie es sogar verkaufen wollen. Viele Betroffene trauten sich auch nicht mehr allein aus dem Haus. Das beginne bei Behördengä­ngen, die nach so einem Überfall aber notwendig seien. Betroffene finden etwa bei der Opferhilfe­einrichtun­g Weißer Ring Unterstütz­ung.

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