„Hofgastein“– bitte weitermachen
Mehrere österreichische Kurorte wie Baden oder Bad Ischl setzen alles dran, zusammen mit zehn anderen historischen Kurstädten aus ganz Europa, in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen zu werden. Ganz anders geht der Kur- und Tourismusverband von Bad Hofgastein, dessen Geschäftsführerin laut Xing-Profil „begeisterte Querdenker für verrückte Ideen sucht“, vor. Gemäß seiner neuen Werbestrategie verzichtet der KTV seit Kurzem auf den Zusatz „Bad“bei seinem Ortsnamen. Nach Beendigung der fast 100 Jahre alten Tradition, während der Sommersaison den Gästen tägliche Konzerte mit dem letzten in Österreich noch existierenden und fix angestellten Orchester anzubieten, die nächste „verrückte Idee“. Viele Einheimische und Stammgäste sind empört und beschweren sich erfolglos. In einer „Amtlichen Mitteilung“, die der Bürgermeister von Bad Hofgastein an alle Haushalte richtete, bedauert er, dass die Gemeinde diese Maßnahme nicht verhindern kann.
Der Konkurrenz können solche „verrückten“Ideen nur recht sein. Wenn Bad Hofgastein nach dem Willen seiner Touristiker sein bisher hervorragendes Image als Kurort ablegen möchte und lieber anstrebt, zum österreichischen „Ballermann“zu verkommen, sollten sich die Krankenkassen überlegen, ob Hofgastein als Erholungsort für rekonvaleszente Patienten weiterhin geeignet ist und es nicht Sinn macht, das Geld in die Kuranstalten anderer Kurorte, die sich aus gutem Grund weiterhin „Bad“nennen und auf das Wohlbefinden von Kurgästen noch Wert legen, zu investieren. In diesem Sinn also, lieber KTV von (Bad) Hofgastein: Bitte weitermachen mit „verrückten“Ideen, viele Mitbewerber in Österreich und in den Nachbarländern sehen diesen mit Freude entgegen. Reg.-Rat Prof. Johann Turek 2500 Baden