Spannung bis zuletzt in der Teamchef-Frage
Franco Foda gilt als klarer Favorit auf den ÖFB-Posten, aber auch ein unbekannter „vierter Mann“ist noch im Rennen.
WIEN. Die Suche nach einem neuen österreichischen Fußballteamchef hat heute, Montag, ein Ende. Gegen 18.30 Uhr wird ÖFB-Präsident Leo Windtner den Nachfolger von Marcel Koller bekannt geben. Mitunter erinnerte das Geschehen in den letzten Wochen an eine Papstwahl: Namen von Kandidaten tauchten auf und wurden wieder verworfen, man hörte von angeblichen geheimen Treffen und konspirativen Telefonaten mit den Wunschleuten.
Dazu passt, dass noch am Sonntag nicht einmal der Ort der ÖFBPräsidiumssitzung bekannt war. Dieses Gremium aus Landespräsidenten und Bundesligavertretern stimmt über den Vorschlag der „Taskforce“(Windtner, Sportchef Peter Schöttel, Generalsekretär Thomas Hollerer, Geschäftsführer Bernhard Neuhold) ab. Nicht mehr in dieser Expertengruppe dabei ist Bundesliga-Vizepräsident Markus Kraetschmer. Er fungiert auch als Vorstand bei Austria Wien, dessen Trainer Thorsten Fink einer der Teamchefkandidaten ist.
Fink kann auf Trainererfahrung und -erfolge in Deutschland, der Schweiz, Zypern und Österreich verweisen. Er wäre einer, der den vom ÖFB geforderten „Klartext“reden kann – mit dem Risiko, dass er mitunter auch vor laufender Kamera schrullig herüberkommt.
Von Franco Foda hieß es dieser Tage, er sei „haushoher Favorit“auf den Teamchefposten. Der in Graz heimisch gewordene Deutsche hat mit dem SK Sturm gezeigt, dass er aus wenig viel machen kann. Ihm wurde zumindest früher aber auch mangelnde Kommunikationsfähigkeit nachgesagt. Dies soll auch der Grund für das rasche Aus 2013 in Kaiserslautern gewesen sein.
Andreas Herzog droht zum fünften Mal bei einer Teamchefkür durchzufallen. Dem Rekordteamspieler fehlt die Erfahrung als Clubtrainer. Dass er Verbandsarbeit beherrscht, zeigte er als Assistent und Olympiacoach in den USA.
Markus Kraetschmer verriet, dass sich noch ein vierter Kandidat in der Endauswahl befindet. Ex-Schalke-Coach Markus Weinzierl? Raschid Rachimow? René Weiler? Es darf spekuliert werden – vielleicht gibt es ja heute noch die ganz große Überraschung.