Salzburger Nachrichten

Meissnitze­r war da – und fehlte doch WWW.SN.AT/SKIZIRKUS

- Michael Smejkal

Viel wurde am Wochenende über jene gesprochen, die in Sölden gefehlt haben, eine war da – und hat trotzdem gefehlt:

Alexandra Meissnitze­r trat in Sölden nur als das strahlende Gesicht der Saalbacher WM-Bewerbung für 2023 auf, nicht aber als TV-Kommentato­rin. Der Grund: Nach der Moderation einer Wahlkampf-Veranstalt­ung für Sebastian Kurz wurde ihr eine „Nachdenkpa­use“(worüber eigentlich?) bis Mitte Dezember verordnet. Tja, bis dahin steht dann wohl die neue Regierung unter Kurz, dann ist auch Alexandra Meissnitze­r „pardoniert“– über so viel Opportunis­mus und Heuchelei darf sich jeder sein Bild selbst machen ...

Während die Saalbacher WM-Bewerbung Fahrt aufnimmt, haben die Tiroler „ihr“Olympia weggeworfe­n. Denn immer klarer wird das Bild, dass Innsbruck den Zuschlag für 2026 (samt 750 Millionen vom IOC) erhalten hätte. Jetzt sitzt das IOC in der Klemme, wie auch FIS-Präsident und IOCMitglie­d Gian-Franco Kasper in Sölden durchkling­en ließ. Die Lösung: „Das asiatische Jahrzehnt geht weiter“, wie Kasper meinte. Denn nach Pyeongchan­g 2018, Tokio 2020 und Peking 2022 wird jetzt Sapporo als einziger Kandidat für die Winterspie­le 2026 übrig bleiben. Die beiden Gegenkandi­daten Innsbruck und Denver schieden aus – Denver muss zurückzieh­en, weil die Sponsorund Marketingg­elder für Los Angeles (Sommer 2028) reserviert sind. Apropos Wahl: Ob Kasper im Mai 2018 neuerlich als FIS-Präsident kandidiere­n wird, wollte er beim Forum Alpinum nicht beantworte­n: „Ich mache mich doch nicht mit einem Nein zur lahmen Ente.“

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