„Null, da ist keine Chance. Ich bin fertig“
Mit Bode Miller nimmt eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Skisports endgültig Abschied.
Olympiasieger Bode Miller hat eine Rückkehr in den alpinen Ski-Weltcup ausgeschlossen und damit de facto sein Karriereende erklärt. „Null, da ist keine Chance. Ich werde nie mehr im Weltcup fahren. Ich bin fertig. Ich bin lange gefahren und habe kein Verlangen mehr danach“, sagte der 40-Jährige in einem Interview für einen USFernsehsender, aus dem der Skiweltverband FIS am Dienstag auf seiner Homepage zitierte.
Die Stars der Alpinszene reagierten mit herzlichen Grüßen auf den seit Monaten erwarteten Schritt des Amerikaners. „Alles Gute für die Zukunft“, schrieb Alexis Pinturault. Lara Gut erinnerte an gute Ratschläge, die Miller ihr gab, und verabschiedete sich mit den Worten: „Der Weltcup-Zirkus wird dich vermissen.“
Millers letztes professionelles Rennen war der Super G bei der Heim-WM in Vail und Beaver Creek im Februar 2015. Miller stürzte in diesem Wettkampf und verletzte sich am Bein. Seither hatte er ein Comeback stets offengelassen und betont, auf einen offiziellen Rücktritt wohl zu verzichten. „Ich werde einfach nicht mehr da sein.“
Vor etwa einem Jahr hatte Miller Spekulationen um ein Comeback noch einmal angeheizt, weil er sich für die neue Ski-Marke Bomber, an der er selbst Anteile besitzt, engagierte. Auch wegen eines Rechtsstreits mit seinem alten Ausrüster Head kam es aber nicht mehr zu einem Start im Weltcup.
Miller kommt in seiner Karriere auf 438 Weltcup-Rennen, nur Benjamin Raich hat mehr. Bei Weltmeisterschaften sammelte er vier Mal Gold. 2010 wurde er Olympiasieger in der Super-Kombination.
Im Rückblick gab Miller aber auch zu, was er während seiner langen und schillernden Karriere nie zugegeben hätte: dass er auch Fehler gemacht habe.
„Was ich gesagt habe, was ich getan habe, wie ich mich benommen habe, war nicht immer okay.“Aber auch wenn er Probleme verursacht habe, so sei er damals immer davon ausgegangen, dass es richtig sei. „Es ist also hart, das Fehler zu nennen.“Miller erzählte auch, dass er sich mental oft selbst im Weg gestanden sei.
Miller züchtet seit einiger Zeit Rennpferde und besitzt eine LuxusAppartement-Anlage in Kitzbühel. In Südkorea wird er aber sein: Als TV-Kommentator wird er den Skisport weiter begleiten.