Alltagsmanager schupft den Betrieb in diesem bunten Haus
Sie kochen, putzen und spielen: Profis für den Alltag kümmern sich im Wohnhaus Sankt Cyriak um die Bewohner. Einer von ihnen ist Hermin Gajip.
PFARRWERFEN. Im lichtdurchfluteten Gemeinschaftsraum duftet es nach Nudelsuppe. Selbst gemacht. Ehrensache.
Hermin Gajip hat die Suppe gekocht. Unterstützung bekommt er von Seniorinnen und Senioren, die Lust auf Küchenarbeit haben. Beim Wäschemachen läuft es genauso: Wer mag und kann, arbeitet mit.
Gajip ist einer von zwei Männern, die im Seniorenwohnheim in Pfarrwerfen den Alltag organisieren. Für seinen Managerposten hat Gajip eine Ausbildung beim Berufsförderungsinstitut BFI absolviert. „Ich wollte mich beruflich verändern. Heute bin ich für Haushalt und Unterhaltung da, während sich die Pflegekräfte um die Leute auf den Zimmern kümmern.“Bruno Mitter, der das Haus leitet, ist begeistert von dem Beruf des Alltagsmanagers, den es noch nicht lang gibt: „Die Alltagsmanager betreuen kleine Einheiten mit zwölf Bewohnern. Sie machen alles, was daheim auch gemacht gehört. Das entlastet unser Pflegepersonal massiv.“
48 Heimplätze gibt es in dem neu errichteten Wohnhaus Sankt Cyriak im Pongau. Wie es dort läuft – so stellt sich Soziallandesrat Heinrich Schellhorn das Leben für ältere Menschen vor: „Das Haus wird im Gemeindeverband betrieben. Die Bewohner werden gut umsorgt und nehmen am Leben teil.“Er fände es schade, wenn alle nur auf ihren eigenen Zimmern säßen. Die Struktur, wie es sie in Pfarrwerfen gebe, sei viel besser. Das Zentrum bildet die Küche. Rund um diese ist der Alltagsmanager unterwegs. Die Männer und Frauen im Haus treffen sich im Gemeinschaftsraum, um zu essen, zu spielen oder spazieren zu gehen. Jede Etage hat eine große Terrasse. Auf der obersten wachsen Kohlsprossen, Salat und Kräuter – als Gartenprojekt der Senioren.
Bürgermeister Bernhard Weiß (ÖVP) erklärt, dass das Haus in Pfarrwerfen schon dabei sei, eine „schwarze Null“zu schreiben. Zudem freut er sich, dass auch die Pfarre ihren Bereich gefunden hat – nämlich neben dem Foyer. Dort treffen sich die Leute aus dem Haus, aber auch aus der gesamten Gemeinde, zu Gottesdiensten und Andachten. Die Alltagsmanager lobt Weiß besonders – und bittet das Land, mehr in ihre Ausbildung zu investieren.
Bruno Mitter, der das Heim leitet, erklärt, dass bei der Gestaltung des Hauses besonders darauf geachtet worden sei, dass dieses praktisch sei. Deshalb gibt es in Pfarrwerfen bunte Zimmertüren zur Orientierung und Fenster, die weit genug zum Boden reichen, dass auch Rollstuhlfahrer hinausschauen können.
Bruno Mitter: „Bestenfalls sieht es hier so aus, wie es bei vielen unserer Leute auch daheim aussehen könnte.“
„Alltagsmanager nehmen den Pflegekräften sehr viele Aufgaben ab.“