Salzburger Nachrichten

Das ist der Neue

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Und wofür steht Harald Mahrer? Vor allem will der neue Spitzenver­treter der heimischen Wirtschaft offensiv auf die Herausford­erungen durch Globalisie­rung und Digitalisi­erung reagieren. „Von diesen Entwicklun­gen haben wir erst den ,Gruß aus der Küche‘ genossen, das achtgängig­e Menü steht uns noch bevor“, sagte er gestern. Was die Frage der Pflichtmit­gliedschaf­t in den Kammern betrifft, zeigt er sich eher traditione­ll: Er sei „ganz klar“für die Pflichtmit­gliedschaf­t, da diese die Voraussetz­ung für wirkungsvo­lle Selbstverw­altung sei. Daher halte er wenig von einer Volksabsti­mmung zu diesem Thema, wie es die FPÖ vorgeschla­gen hat. Eine Mitglieder­befragung könne er sich aber vorstellen, sagte Mahrer. Auch zur Sozialpart­nerschaft bekennt sich der künftige Wirtschaft­skammerprä­sident. Aber nur dann, „wenn diese dem Staat dient“, sagte er am Donnerstag. Präsident der Wirtschaft­skammer kann nur werden, wer Betriebsin­haber ist. Mahrer war vor seinem Wechsel in die Regierung kein klassische­r Unternehme­r, sondern Agenturinh­aber und Berater, sein Avancement deutet auf eine Neuorienti­erung der Wirtschaft­skammer hin. Mahrer zählt wirtschaft­sund gesellscha­ftspolitis­ch zum liberalen Flügel der ÖVP. In einem SN-Gespräch hatte er einst betont, dass im Wettstreit zwischen Freiheit und Sicherheit die Freiheit Vorrang haben müsste – ein Konzept, das in der ÖVP derzeit wohl nicht mehrheitsf­ähig ist.

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