Salzburger Nachrichten

René Benko will Kaufhof kaufen

Karstadt-Eigner nimmt zweiten Anlauf für Übernahme des Konkurrent­en.

- SN, APA, dpa

Der österreich­ische Karstadt-Eigner Signa des Tiroler Immobilien­investors René Benko greift nach dem deutschen Konkurrent­en Kaufhof. „Wir haben ein Angebot für Kaufhof eingereich­t“, sagte ein Signa-Sprecher am Donnerstag, Details gab es nicht.

Reuters hatte am Mittwoch berichtet, Signa biete drei Milliarden Euro für Kaufhof. Der Löwenantei­l des Preises dürfte nicht auf die Warenhausk­ette aus Essen, sondern auf die Immobilien in wertvollen Innenstadt­lagen entfallen. 2014 hatte Signa die Karstadt-Warenhäuse­r übernommen – ohne Kaufpreis, nachdem die Vorbesitze­r einen dreistelli­gen Millionenb­etrag für Investitio­nen erhalten hatten.

Benko wollte danach auch den Konkurrent­en Kaufhof kaufen. Dieser Plan scheiterte jedoch – den Zu- schlag für die damalige MetroTocht­er Kaufhof erhielt um 2,8 Mrd. Euro die kanadische Hudson’s Bay Company (HBC). HBC bezeichnet­e das Signa-Angebot nun als „unvollstän­dig, nicht bindend und unaufgefor­dert“, es enthalte auch keine Anhaltspun­kte zur Finanzieru­ng. Die kanadische Aufsichtsb­ehörde IIROC habe HBC angehalten, öffentlich auf das Offert aus Österreich zu reagieren.

Die Übernahme von Kaufhof durch Karstadt wäre der Schlusspun­kt in der Konsolidie­rung der deutschen Warenhausl­andschaft. Wo einst auch Hertie, Horten und Co. um Kunden kämpften, bliebe nur ein Platzhirsc­h übrig. Er hätte vielleicht bessere Chancen gegen die Konkurrenz aus dem Internet und gegen moderne Einkaufsce­nter. „Es ist das Beste, was die schwächeln­den Kaufhäuser noch machen können“, sagte Handelsexp­erte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhei­n.

Newspapers in German

Newspapers from Austria