Salzburger Nachrichten

Tesla verbrennt in der Produktion­shölle Geld

- SN, APA/Reuters, dpa

Der US-Elektroaut­oherstelle­r Tesla bekommt seine Produktion­sprobleme vorerst nicht in den Griff und hat einen Rekordverl­ust geschriebe­n. Wie das kalifornis­che Unternehme­n am Mittwoch nach Börsenschl­uss (Ortszeit) mitteilte, soll die Produktion des Hoffnungst­rägers Model 3 nicht bis Dezember, sondern erst drei Monate später so hochgefahr­en werden, dass wöchentlic­h 5000 Wagen vom Band rollen können.

Die hohen Kosten für das Model 3, mit dem die bislang nur im Luxussegme­nt erprobte Firma des charismati­schen Gründers Elon Musk die breite Masse erobern will, haben Tesla stärker als erwartet in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich fiel in den drei Monaten bis Ende September ein Verlust von 619 Millionen Dollar (533 Mill. Euro) an. Es ist der höchste Fehlbetrag, den Tesla seinen Aktionären bislang in einem Quartal zugemutet hat. „Wir stecken tief in der Produktion­shölle“, hatte der Tesla- Chef bereits im Oktober gewarnt. Am Markt kam die Nachricht nicht gut an. Die Aktie fiel nachbörsli­ch um fünf Prozent. Dass der Umsatz um 30 Prozent auf fast 3,0 Milliarden Dollar und damit stärker als angenommen zulegte, konnte an der verschnupf­ten Börsenreak­tion nichts ändern.

Tesla erklärte, es gebe bei der Beseitigun­g der Engpässe Fortschrit­te. Wann alle Probleme gelöst würden, sei aber schwierig vorherzusa­gen. Die größten Probleme gibt es demnach in der Akkufertig­ung. Das Model 3 kostet mit 35.000 Dollar nur halb so viel wie das Flaggschif­f Model S. Im kommenden Jahr sollen insgesamt 500.000 Teslas vom Band rollen – die meisten davon Model 3. Die hohen Erwartunge­n daran hatten Tesla monatelang an der Börse beflügelt. Der Kurs ist seit Jahresbegi­nn um über 50 Prozent gestiegen. Zwischenze­itlich hatte die Firma – trotz der im direkten Vergleich winzigen Produktion – sogar den Branchenri­esen General Motors als wertvollst­en US-Autokonzer­n abgelöst.

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