Bullen-Routinier erhält einen Motivationsschub
Andreas Ulmer darf wieder von der Teilnahme an einem Fußball-Großereignis träumen.
Bei Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg zählen Stefan Lainer und Routinier Andreas Ulmer als Außenverteidiger zu den Fixpunkten von Trainer Marco Rose. Mit einer unterschiedlichen Stimmungslage gingen die beiden am Donnerstag in das Spiel der Europa League gegen Konyaspor. Während nämlich der 32-jährige Ulmer von Neo-Teamchef Franco Foda in den Nationalteamkader für das Länderspiel gegen Uruguay am 14. November in Wien berufen wurde, steht Lainer diesmal nur auf der Abrufliste. Der Verzicht auf Lainer, der unter Marcel Koller noch zum Stamm gehörte und nie enttäuschte, ist eigentlich unverständlich.
Salzburg-Trainer Rose wird es hingegen nicht ungelegen kommen, dass Lainer die Strapazen eines weiteren Spiels erspart blieben. Und sich der verlässliche Seekirchner jetzt gezielt auf das Topspiel gegen Sturm Graz vorbereiten kann.
Während bei Lainer die Enttäuschung überwog, darf Andreas Ulmer, der zuletzt im November 2014 für Österreich kickte, nun doch noch einmal hoffen, bei einem Fußball-Großereignis das Leibchen der österreichischen Nationalmannschaft zu tragen. Vor der EM-Endrunde 2016 war der Bullen-Dauerbrenner von Koller ausgemustert worden. Dabei hatte Ulmer fix damit gerechnet, im Kader zu stehen. Er hatte sogar seine geplante Hochzeit wegen der EURO verschoben. Als Koller in seiner Not, nach dem Rücktritt von Stammlinksverteidi- ger Christian Fuchs, auf Ulmer setzen wollte, gab es vom Bullen einen Korb für den Schweizer. Jetzt hatte die Hochzeit Vorrang. Ulmers Teamlaufbahn schien beendet. Bis Franco Foda den Posten des Teamchefs übernahm. Der NochSturm-Trainer wird wissen, dass auf Ulmer Verlass ist. Wegen seiner aktuellen Verpflichtungen bei Tabellenführer Sturm Graz wollte Foda seine Nominierung noch nicht öffentlich kommentieren (unverständlich und kurios), lediglich Sportdirektor Peter Schöttel nahm dazu Stellung. Zur Einberufung von Ulmer meinte der Wiener: „Er bringt seit Jahren Topleistungen auf nationalem und vor allem auch auf internationalem Niveau.“
Dass Foda neue Impulse setzen und Veränderungen im Kader vornehmen will oder auch muss, ist klar. Den 32-jährigen Ulmer, der körperlich bestens in Schuss ist, zu nominieren ist kein Risiko und macht auch Sinn. Der Routinier bringt jene Erfahrung mit, die notwendig sein wird, um die EM-Qualifikation erfolgreich zu gestalten.