Ein preisgekrönter Rückzugsort
Ein schlichter Monolith aus Beton als offener Begegnungsort für die Menschen der Pfarren Glanhofen und St. Nikolai in Kärnten.
Da die Gemeinden Glanhofen und St. Nikolai nicht mehr von einem ortsansässigen Pfarrer betreut wurden, waren auch die beiden bestehenden Pfarrhäuser überflüssig geworden. Dennoch bestand die Notwendigkeit, Räumlichkeiten für die Pastoralarbeit und ein Büro mit einer Schlafgelegenheit für den Priester einzurichten. Für den Entwurf hatte der damalige Baudirektor der Diözese, Fritz Breitfuss, drei Architekturbüros aus der Region zu einem Wettbewerb geladen. Es galt, die ortsprägende Dominanz der Kirche nicht zu beeinträchtigen und eine qualitätsvolle Architektur zu schaffen. Voraussetzungen, die mit dem Siegerprojekt – einem schlichten Monolith in Beton – von bauraum architekten bravourös umgesetzt wurden. Harte Schale – weicher Kern „In Analogie zur Friedhofsmauer aus Stein haben wir uns für den Baustoff Beton entschieden, dessen schlichte Ele- ganz zur Geltung kommen sollte“, erklärt Projektleiter Ralf Mikula. Während die Außenhülle in strukturiertem Sichtbeton kraftvoll wirkt, besticht der Innenraum in massiver Tanne wie ein weiches Futteral. Holzbretter bestimmen beidseits die gestalterischen Details: außen als strukturgebendes Element für den Beton und innen, in deutlicher Anlehnung an tradierte regionale Bauweisen, zur Schaffung einer wohnlichen Atmosphäre. Überzeugende Schlichtheit Die Einfachheit und die sowohl architektonische als auch ästhetische Qualität haben dem Haus bereits mehrfache Anerkennungen zuteilwerden lassen. So wurde es bislang für den Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der österreichischen Architekten 2016 nominiert, beim Kärntner Landesbaupreis 2016 mit einer Anerkennung prämiert und zum Sieger des GVTB-Betonpreises 2016 gekürt.