„Wir widmen uns zu sehr dem baulichen Mainstream“
Der Mann weiß sehr konkret, wovon er spricht. Immerhin gehört er zu den gefragtesten Architekten im Land – und darüber hinaus.
Und zwar nicht nur, was die theoretische Beschäftigung mit einem der zentralen Themen, nämlich dem Bauen, betrifft. Er ist vor allem ein gestandener Praktiker. Und streitbar, wenn es darauf ankommt. Die Rede ist vom Pongauer Architekten Tom Lechner. Vielfach ausgezeichnet, durchaus aber auch kritisiert, ist Lechner ein Mann mit Ecken und Kanten.
Vor allem der Baustoff Holz liegt ihm am Herzen. Er besitzt einen analytischen Blick und lieferte viele Beispiele, die Alt und Neu in Harmonie nebeneinander bestehen lassen.
Von ihm stammt die folgende Aussage: „Beim Thema Bauen entfernen wir uns alle sukzessive von den essenziellen Fragen einer sozialen Verantwortung, kulturellen Verträglichkeit, von Regionalität und Identität. Stattdessen widmen wir uns Gewinnmaximierungen, Normierungen und baukünstlerischem Mainstream.“
Lechner treibt schon länger und intensiv die Frage um, welches Maßnahmenbündel notwendig sei, um Bauen, Wohnen und Leben im ländlichen Raum gesellschaftlich gerecht und ökologisch vernünftig umzusetzen.
Im aktuellen „Zeit.Gespräch“mit Michael Kerbler geht es nun um Lösungen, die die Architektur anbieten kann, um eine für alle Generationen lebenswerte Dorfstruktur zu verwirklichen, damit die Abwanderung in die Städte ein Ende hat. Im Anschluss an das Gespräch gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Schloss Goldegg,