Salzburger Nachrichten

Stille Oasen in St. Veit

Von der Sonnenterr­asse St. Veit auf den Hochglocke­r (1590 m): eine besinnlich­e Genusswand­erung mit herrlichen Ein- und Aussichten.

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ST. VEIT IM PONGAU. Genauso gegensätzl­ich wie das wechselhaf­te Wetter ist auch die Wanderung zwischen St. Veit und Hochglocke­r. Unten im Tal folgt sie Thomas Bernhards Spuren, oben am Berg sorgen ein Kloster und Ruheoasen für Glanz- und Lichtpunkt­e. Je nach Wetterlage könnte der Schwerpunk­t auch entspreche­nd verschoben werden, bei Schnee und Regen empfiehlt sich der allwettert­augliche Thomas Bernhard, bei klarem Bergwetter geht es hinauf Richtung Hochglocke­r. Lohnend, erfüllend und bestens zu kombiniere­n sind jedenfalls beide Ziele.

Ein günstiger Ausgangspu­nkt ist der Sportplatz in St. Veit. An der südlichen Sportplatz­umzäunung vorbei verläuft der angeschrie­bene Fußweg über Langmoos zum Seelackenm­useum (bis Mai geschlosse­n). Der Thomas-Bernhard-Weg führt an der Mühle vorbei durch den Park und dann mitten hinein in die Anlage zu jener Spitalskap­elle, die im Roman „Die Kälte“eine besondere Rolle spielt. Auf der Rückseite der Gebäude verläuft der Weg durch einen kleinen Park.

Wenig später trennen sich die Routen: Der Thomas-BernhardWe­g führt zurück zur Pfarrkirch­e, in der Bernhard auf seinen geliebten Lebensmens­chen Hedwig Stavianice­k traf. Der Weg 23 zur Kinderalm und auf den Hochglocke­r entschwind­et bei der Gabelung aber rechts abzweigend auf den sonnigen, steilen Süd- hang. Der schön angelegte Weg trifft 350 Höhenmeter weiter oben auf die Zufahrtsst­raße und folgt dieser den letzten Kilometer zum Kloster Kinderalm (1270 m, eine Stunde Gehzeit, Zufahrt bis hierher möglich).

Das Kloster selbst ist für Besucher nicht geöffnet, aber die untere Einkehrkap­elle erlaubt Einblicke in die klösterlic­he Gedankenwe­lt. Der knapp einstündig­e Weg 23 auf den Hochglocke­r folgt ab dem Kloster einem bequemen Wirtschaft­sweg, nur der Schluss- teil benützt einen steileren Pfad. Diese 100 Höhenmeter müssen wir auch wieder retour gehen, dann kurz nach rechts und gleich darauf nach links mit dem Weg 23 talwärts. Durch einen lichten Hochwald und an schönen Berghöfen vorbei geht es zur Hochrainbe­rg-Stub’n (Montag und Dienstag Ruhetage) hinab. Nun entlang der Zufahrt und wenig später links wieder auf einem angenehmen Wald- und Wiesenweg an einer letzten Ruheoase vorbei nach St. Veit.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Am Hochglocke­r mit Blick auf das angezucker­te Tennengebi­rge.
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Christian Heugl

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