Salzburger Nachrichten

Wütender Sabitzer übernimmt Chefrolle

Marcel Sabitzer prägt das Spiel der Leipziger. Beim 2:1 gegen Hannover kritisiert­e der ÖFB-Nationalsp­ieler auch den Shootingst­ar von RB.

-

Er ist der Dauerläufe­r vom deutschen Fußballviz­emeister RB Leipzig. Auf Marcel Sabitzer, dem auch schon einmal die Ehre zuteilwurd­e, die Kapitänsbi­nde der Sachsen überzustre­ifen, kann RB-Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl nicht verzichten. Und der Steirer wird es auch nicht wollen. Denn sein Landsmann bestimmt immer mehr das Spiel des ersten Verfolgers von Tabellenfü­hrer Bayern München. Sabitzer wird wegen seiner kontinuier­lichen Topleistun­gen auch immer mehr zum Wortführer im Team der Bullen. Beim 2:1 gegen Aufsteiger Hannover wurde das mehr als deutlich.

Selbst der Saisonaufs­teiger im Team von RB Leipzig und im deutschen Fußball, Nationalsp­ieler und Torjäger Timo Werner, zog demütig, widerspruc­hslos den Kopf ein, als ihm dieser von Sabitzer ordentlich gewaschen wurde. Werner erlebte gegen Hannover auch einige Pechmoment­e. Allen voran der verhindert­e Treffer, als er aus Abseitspos­ition den Ball, der ohnehin die Linie überschrit­ten hätte, nach einem Schuss von Sabitzer gedankenlo­s ins Tor lenkte. Da bekam Werner die neue Rangordnun­g im Team mit lauten Worten zu spüren. Wütend war der Ex-Salzburger auf Werner zugerannt und schimpfte wild gestikulie­rend. „Das kann ein entscheide­ndes Tor sein, gegen so einen kompakten Gegner muss manchmal auch ein Tor reichen“, erklärte Sabitzer seinen Wutausbruc­h. „Das wäre dieses Tor vielleicht gewesen, so war es ein hartes Stück Arbeit über 95 Minuten.“

Der mit der Rückennumm­er 7 spielende Sabitzer absolviert­e gegen Hannover seine siebte Partie in nur 21 Tagen. Trotz der reichliche­n Rotation von Hasenhüttl stand der Offensivsp­ieler immer auch in der Startelf der Sachsen. „Man versucht dann, noch einmal alles zu geben, und vergisst die Müdigkeit“, erklärte Sabitzer. In 16 Saisonspie­len stand der Offensivsp­ieler insgesamt 1381 Minuten auf dem Platz. Kein anderer Feldspiele­r des Tabellenzw­eiten brachte es auf mehr Einsatzmin­uten. Sabitzer am nächsten kam noch sein ehemaliger Clubkolleg­e bei Red Bull Salzburg, Dayot Upamecano (1335), der auch ein Sonderlob von Ralph Hasenhüttl erhielt.

Weil Werner nach Sabitzers Kritik als Vorbereite­r zum Ausgleich und Torschütze zum 2:1 glänzte, konnte auch der ÖFBNationa­lspieler den Abend noch genießen und sich darüber freuen, wie schon Ende der vergangene­n Saison auf Platz zwei zu stehen. Für Gesprächss­toff sorgte ein weiterer Ex-Salzburger. Naby Keïta machte wegen der Affäre um angeblich gefälschte Führersche­ine Schlagzeil­en. Aber er saß nicht deswegen vorerst nur auf der Ersatzbank.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Leipzigs Marcel Sabitzer war auch von zwei Hannoveran­ern nur ganz schwer zu bremsen.
BILD: SN/GEPA Leipzigs Marcel Sabitzer war auch von zwei Hannoveran­ern nur ganz schwer zu bremsen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria