Jetzt greift der Meister nach Platz eins
Red Bull Salzburg erfüllte mit dem 3:1-Sieg in St. Pölten die Pflicht, der Auftritt offenbarte aber auch ungeahnte Schwächen in der Defensive.
ST. PÖLTEN. Die Dramaturgie in der Fußball-Bundesliga könnte nicht besser sein: Weil Tabellenführer Sturm Graz gegen Rapid über ein torloses Unentschieden nicht hinauskam und Verfolger Red Bull Salzburg am Sonntag den erwarteten Sieg beim Tabellenletzten St. Pölten feierte, kommt es nach der Länderspielpause am 19. November in der Red-Bull-Arena zwischen Salzburg und Sturm zum direkten Duell um Platz eins.
Dorthin hat es der Meister während der laufenden Saison noch nie geschafft, umso größer ist der Wunsch nach einem Sieg gegen Sturm Graz und der erstmaligen Tabellenführung.
Allerdings bedarf es dazu einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum Auftritt in St. Pölten. Die Salzburger taten sich schwer im Spielaufbau. Bullen-Fußball zeigten die St. Pöltner, die mit viel Laufarbeit und Einsatzbereitschaft agierten und die Salzburger mit ihrem Pressing schwer unter Druck setzten. Und plötzlich offenbarten sich beim Meister auch Schwächen in der Abwehr. Mit nur zehn Gegentoren war die Defensive bisher eigentlich das Prunkstück der Salzburger, doch diesmal gab es ungewohnte Abstimmungsschwierigkeiten. So „schenkte“man St. Pölten auch das 0:1. Nach einem Freistoß von Michael Ambichl traf der von der Abwehr völlig vergessene Michael Huber in der sechsten Minute per Kopf. Auch weil Cican Stankovic ausrutschte und ohne Reaktion blieb. St. Pölten spielte daraufhin alles andere wie ein Abstiegskandidat, Salzburg hingegen mühte sich weiter. Als Weckruf diente erst der glückliche Ausgleich in der 36. Minute. Takumi Minamino traf per
Bewertung Red Bull Salzburg
Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Schwach
Stark Durchschnitt Schwach Schwach Durchschnitt Schwach
Stark Zu kurz eingesetzt Zu kurz eingesetzt Zu kurz eingesetzt Abstauber zum 1:1. Torhüter Christoph Riegler konnte einen Schuss von Valon Berisha nicht festhalten, Minamino stand goldrichtig. Kurz vor dem Ende der ersten Spielhälfte parierte Stankovic noch einen Elfmeter gegen St.-Pölten-Stürmer Lonsana Doumbouya und rettete die Bullen damit vor einem neuerlichen Rückstand.
In der zweiten Hälfte bekam Salzburg die Partie nach und nach besser in den Griff. Der bis dahin kaum zur Geltung gekommene Marc Rzatkowski erzielte nach einem tollen Spielzug über Valon Berisha und Andreas Ulmer mit einem satten Schuss genau ins Eck das 2:1 (54.), Takumi Minamino köpfelte die Bullen nach einem Lainer-Assist endgültig zum Sieg (80.).
„Das Ergebnis ist top, der Sieg insgesamt verdient“, sagte Trainer Marco Rose, der eine stolze Salzburger Serie fortsetzte: Der Meister ist in der Bundesliga gegen St. Pölten immer noch ohne Punktverlust (sechs Siege). Diesmal musste die Rose-Elf aber besonders hart kämpfen: „Es war ein schwieriges Spiel gegen den SKN, der uns Probleme machte und hoch anpresste. Es ist nicht immer so leicht, so einen Sieg einzufahren.“
Cican Stankovic Stefan Lainer Duje Ćaleta-Car Jérôme Onguéné Andreas Ulmer Diadie Samassekou Reinhold Yabo Xaver Schlager Valon Berisha Marc Rzatkowski Takumi Minamino A. Haidara F. Gulbrandsen Patrick Farkas