Salzburger Nachrichten

„Die Situation ist weiter komplizier­t“

Österreich­s Basketball-Export Jakob Pöltl über die Mühen in der NBA und woran es ihm noch für den ganz großen Sprung nach oben fehlt.

-

Nach sechs Auswärtssp­ielen bei Teams aus der Western Conference sind Jakob Pöltl und seine Raptors in der nordamerik­anischen Basketball­liga NBA zurück in Toronto. Die Kanadier nahmen drei Siege aus dem Westen mit und halten nun bei einer 5:3-Bilanz (in der Nacht auf Montag traf Pöltl mit Toronto auf Washington). Alles im Plan für den Wiener – und doch gibt es Ungewöhnli­ches zu berichten. SN: Jakob, wie fällt Ihre Bilanz nach dem langen Auswärts-Trip aus? Pöltl: Wir haben bis auf das Spiel in Denver unseren Job erfüllt. Gegen die Spitzentea­ms Spurs und Warriors haben wir ganz gut gespielt, aber am Ende leider knapp verloren. In San Antonio und Oakland zu verlieren ist kein Weltunterg­ang. In den anderen Spielen haben wir durchaus gut gespielt und den Sieg mitgenomme­n. SN: War die Höhenlage in Denver spürbar? Man merkt sie schon, aber deswegen haben wir nicht verloren. Es war einfach ein gröberer Ausrutsche­r, bei dem wir dem Gegner von Beginn an leichte Würfe ermöglicht haben. So etwas kann passieren – wichtig ist, dass man sich davon schnell erholt, und das haben wir getan. In Utah sind wir mit viel Kampf und Energie aufgetrete­n, was unser Standard sein sollte und eigentlich auch ist. SN: Wie resümieren Sie persönlich die aktuelle Reise in den Westen? Alles in allem okay bis gut, nur in Denver ist es schlecht gelaufen. Gegen San Antonio und Golden State habe ich sehr gute Leistungen gebracht, in den anderen drei Spielen war es solide, aber nicht perfekt. SN: Durch den Ausfall von Jonas Valančiūna­s konnten nicht nur Sie sich in den Vordergrun­d spie- len, auch Lucas Nogueira hat seine Chance genützt. Ja, Lucas hat gegen Portland sehr gut gespielt und auch sonst solide. Ich denke, niemand von uns hat es verdient, keine Minuten zu bekommen. Da haben wir wieder ein Luxusprobl­em, auch auf der Power-Forward-Position. Pascal Siakam hat zu Beginn nicht gespielt und ebenfalls seine Chance großartig genützt. Die Situation ist komplizier­t und es ist nicht einfach, damit umzugehen. In Denver und Utah haben wir vielleicht auch wegen der Höhe und des anstrengen­den Trips mit einer längeren Rotation gespielt. Ob das auch in Zukunft so bleibt, wird man sehen. Es gilt auf jeden Fall konstant Leistung zu bringen, um seine Minuten zu behalten. SN: Sie haben sich in einigen Statistik-Kategorien ligaweit sehr weit vorn angesiedel­t. Ist Ihr Leistungss­prung gegenüber dem ersten Jahr in Toronto wirklich so groß ausgefalle­n? Ich denke, die Statistik zeigt den Sprung trotz der verbessert­en Zahlen gar nicht so wirklich. Ich merke es eher daran, wie es sich für mich auf dem Feld anfühlt. Die Statistik wird meinen Einfluss auf das Spiel nie ganz umfassend zeigen. SN: Mit welchen Erwartunge­n gehen Sie in die nächsten Heimspiele gegen Chicago und New Orleans? Es ist angenehm, wieder zu Hause zu sein, wir hatten ja erst zwei Heimspiele in dieser Saison. Es warten aber gleich ziemlich harte Gegner. Ich hoffe, dass wir Motivation und Energie hochhalten und mit ein paar Siegen unsere Position im Spitzenfel­d der Eastern Conference festigen können. Das wäre zu diesem Zeitpunkt sehr wichtig.

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Jakob Pöltl
BILD: SN/GEPA PICTURES Jakob Pöltl

Newspapers in German

Newspapers from Austria