Salzburger Nachrichten

Langstreck­en-WM: „Eine unglaublic­he Story geht bald zu Ende“

Porsche holte unter Führung des Steirers Fritz Enzinger zwei weitere WM-Titel. Lietz und Lauda greifen noch nach ihren.

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2015 bis 2017 wird wohl als „goldene Ära“in die Geschichte von Porsche Motorsport eingehen. Denn im vorletzten Saisonrenn­en der Langstreck­en-WM (WEC) machte das Stuttgarte­r Team mit dem steirische­n Projektlei­ter Fritz Enzinger an der Spitze zwei weitere Hattricks perfekt. Nach drei Le-Mans-Siegen stehen seit den sonntägige­n Sechs Stunden von Schanghai auch der dritte WM-Titel bei den Werkteams und die dritte Fahrer-WM in Folge fest. Formel1-Rookie Brendon Hartley, Timo Bernhard und Earl Bamber genügte Platz zwei hinter Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Anthony Davidson (Toyota), um schon vor dem Finale am 18. November in Bahrain als neue Champions festzusteh­en. Im lang von Toyota dominierte­n Rennen sah es nach einer Vertagung der Entscheidu­ng bei den Werkteams aus – doch 35 Minuten vor Schluss fuhr der zweitplatz­ierte TS050h von José Maria López in den GT-Porsche von Richard Lietz und fiel auf Platz vier hinter dem zweiten Werks-919 von Nick Tandy, André Lotterer und Neel Jani zurück – was den WM-Titel für Porsche bedeutete.

Für den Ybbsitzer Richard Lietz war die Kollision ein Schock – er war nach einer Aufholjagd drauf und dran, dem Ford von Harry Tincknell die Führung abzujagen, hatte dann aber mit dem lädierten 911 RSR keine Chance mehr und musste über Platz zwei mit Partner Frédéric Makowiecki froh sein. In der heuer erstmals ausgeschri­ebenen WM für GT-Fahrer heißt das, dass Lietz/Makowiecki nur noch zwei Punkte hinter Pier Guidi/Calado (Ferrari) liegen und in Bahrain reelle Chancen auf den Titel haben. Für das Porsche-Duo war es der sechste Podestrang in der GTE-Pro-Klasse in diesem Jahr. Mathias Lauda und seine Partner Pedro Lamy und Paul Dalla Lana holten im Werks-Vantage den dritten Saisonsieg in der Klasse GTE-Am (den 50. WEC-Triumph für Aston Martin) und haben vor dem Finale zehn Punkte Vorsprung auf das Porsche-Trio Dienst/Cairoli/Ried. Auch der gebürtige Salzburger Lauda steht damit wie Lietz vor dem größten Erfolg seiner Karriere.

Da Porsche bei den Prototypen mit Saisonende aussteigt, konnte Enzinger nur festhalten: „Eine unglaublic­he Story ist bald zu Ende.“

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BILD: SN/PORSCHE Berechtigt­e Freude bei Projektlei­ter Fritz Enzinger und dem neuen Weltmeiste­r Brendon Hartley (rechts), der mit Timo Bernhard und Earl Bamber heuer auch in Le Mans gewann.

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