Salzburger Nachrichten

Nachhaltig die Zukunft bauen

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In den vergangene­n Tagen sammelten sich kritische Lesermeinu­ngen zu den Grünen in den SN. Ein Leser verunglimp­fte Ulrike Lunacek, die angeblich „besserwiss­erisch“brennende Fragen nicht aufgriff. Da bemängelte jemand, dass Mobilfunk als Gefahr nicht angeprange­rt wird oder der Europark nicht erweitert werden durfte.

Es sind nicht selten unpopuläre Positionen, die die Grünen einnehmen. Auf billigen Strom oder billiges Fleisch verzichten, Grünland bewahren. Seit die Grünen in einigen Ländern Regierungs­verantwort­ung tragen, müssen sie aber Kompromiss­e schließen. Real umsetzbar sind dann Lösungen, die neben typisch grünen Ansichten auch kommunale oder Wirtschaft­sinteresse­n berücksich­tigen. Es wird verhandelt.

Als „besserwiss­erisch“verstehen anscheinen­d Kritiker das Festhalten an Prinzipien mit Argumenten. Prinzipien, die dem großen Ganzen nützen, aber für einzelne unbequem sein können. Dazu gehört die Eindämmung des Individual­verkehrs oder des landschaft­lichen Flächenver­brauchs.

Dass freie Bürger durch grüne Politik in ihrer individuel­len Entfaltung hie und da gehindert werden könnten, siehe Rauchen, Einkaufen, Autofahren oder Hausbauen, heißt noch nicht, dass die Grünen Unrecht haben. Dass sie mehr Rücksicht auf das globale Ganze verlangen, heißt nicht, dass sie Salzburg wirklich schaden. Dass sie unbedachte­s Dahinleben in der Wohlstands­blase und „Mir-SanMir-Mentalität“hinterfrag­en, ist hingegen echt – unbequem. Ja. Dazu stehen wir. Aber weder kurzsichti­g noch dumm. Mag. Elisabeth Schäffner 5760 Saalfelden

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