Sicherheit statt Sonnenstrom
Auf der Lammertal Straße werden derzeit drei Fahrbahnteiler für Fußgänger gebaut. Die Gemeinde Scheffau wollte sie mit Sonnenstrom beleuchten, doch das scheiterte an den Auflagen.
SCHEFFAU. Der Radwanderweg in Scheffau gehört zu den beliebtesten Freizeitangeboten der Gemeinde. Er führt sechseinhalb Kilometer von Golling entlang der Lammer bis nach Oberscheffau. Wer den Weg von Unterscheffau, wo sich die Kirche und das Gemeindeamt befinden, erreichen will, muss aber die stark befahrene Lammertal Straße queren. Auf der Landesstraße brausen Autos, Busse und Lkw mit bis zu 100 km/h vorbei.
Der sehnlichste Wunsch der Gemeinde Scheffau war es daher, diese Gefahrenstelle zu entschärfen. Mitte Oktober haben die Bauarbeiten für drei Fahrbahnteiler begonnen. Sie werden bei den Ortseinfahrten bzw. Kreuzungen Kuchlbach, Sportplatz und Hasenbichl errichtet.
Bei den Querungshilfen es sich um längliche handelt Verkehrsinseln, die in der Mitte über eine Aussparung verfügen. Fußgänger können eine Fahrbahnseite queren und in der Mitte noch einmal kontrollieren oder abwarten, ob sich kein Fahrzeug nähert. Der Scheffauer Bürgermeister Friedrich Strubreiter (ÖVP) ist froh, das Projekt endlich umsetzen zu können. Mit einem anderen Vorhaben sei er allerdings gescheitert: „Ich wollte, dass die Querungshilfen mit Photovoltaik beleuchtet werden, aber das geht sich nicht aus. Die Lichtstärke reicht nicht.“Es könne nämlich mit einem Photovoltaik-Scheinwerfer keine gleichbleibende Be- leuchtung in den Nachtstunden garantiert werden. Das wäre theoretisch zu verkraften gewesen, sagt Strubreiter: „Auf der Lammertal Straße gibt es zwischen ein Uhr und 4.30 Uhr ganz wenig Verkehr, da hätten wir die Beleuchtung gedimmt. Für die Fußgänger hätte man einen Taster installieren können, und wenn jemand queren wollte, wäre die Beleuchtung wieder auf volle Stärke hochgefahren, aber das entspricht nicht der Norm.“
Die Beleuchtung von Verkehrsinseln sei genau in der „Richtlinie für Verkehrssicherheit“geregelt, bestätigt Verkehrslandesrat Hans Mayr (Salzburger Bürgergemeinschaft). In dieser Sache gebe es keinen Spielraum, das habe er auch in seiner Zeit als Bürgermeister von Goldegg erlebt.
Strubreiter sagt, die Photovoltaik-Scheinwerfer hätten Vorteile gebracht: „Wir hätten uns die Grabungsarbeiten für die Leitungen gespart, den Strom und es wäre umweltfreundlicher.“Die Baufirmen seien zwar bereit gewesen, die Photovoltaik-Scheinwerfer zu installieren, „doch dann hätte ich persönlich haften müssen.“
Nun werde eine konventionelle Beleuchtung gebaut. Die Kosten von 14.000 Euro muss die Gemeinde allein tragen. Bei Kosten für die Fahrbahnteiler in der Höhe von 85.000 Euro beteiligt sich das Land mit 50 Prozent. „Das ist ein Entgegenkommen, weil das in Scheffau wirklich dringend war“, sagt Verkehrslandesrat Hans Mayr, „normalerweise gilt das Verursacherprinzip: Wer profitiert, muss auch zahlen.“
Das verkehrstechnische Gutachten des Landes Salzburg besagt, dass bei den drei Querungshilfen auch Tempo 80 kommen soll. Die endgültige Entscheidung trifft aber die Bezirkshauptmannschaft Hallein.
„Ich hätte persönlich für Unfälle haften müssen.“