Reform der Ersten Liga sorgt für Kopfschütteln
Die Neuausrichtung der zweithöchsten Spielklasse ist für viele Vereinsverantwortliche der Fußball-Westliga schon gescheitert.
In den vergangenen Wochen wurde das Geschehen am Fußballplatz in der Westliga immer mehr zur Nebensache. Die Frage, wer am Ende der Saison den Sprung in die reformierte Erste Liga wagt, war bei vielen Vereinen omnipräsent. Während es in der Regionalliga Ost und in der Regionalliga Mitte durchaus aufstiegswillige Clubs gibt, sucht man in der Westliga fast vergeblich nach potenziellen Aufstiegskandidaten.
Nur Anif, Grödig und die Altach Amateure beschäftigen sich derzeit mit dem Thema Erste Liga. Und vor allem bei den beiden Salzburger Vereinen schaut es ganz nach Nicht-Aufstieg aus. Ins Zentrum der Kritik rutschen aber nicht die Clubs, sondern die Reform, die aus Sicht vieler Funktionäre den Zugang zur zweit- höchsten Spielklasse nicht leichter als vorher macht. Weniger Fernsehgeld (statt 500.000 nur rund 100.000 Euro) und kostspielige Anforderungen (u.a. zwei Fix-Angestellte und Flutlicht) schrecken viele Clubs ab.
„Die Erste Liga könnte zur Todesliga werden. Aus wirtschaftlicher Sicht verstehe ich jeden Verein, der nicht aufsteigt. Sportlich ist es natürlich schade“, findet Grödig-Trainer Andreas Fötschl klare Worte. Noch drastischer formuliert es SaalfeldenTrainer Markus Fürstaller: „Diese Reform ist jetzt schon gescheitert. In Kürze muss es eine Reform von der Reform geben, ansonsten bekommen wir auf Dauer ein ernsthaftes Problem.“
Bei Tabellenführer Anif ist vor allem die Nachhaltigkeit ein großes Thema. „Für ein Jahr kann man die Kriterien vielleicht erfüllen, aber was passiert eine Saison später? Die Erste Liga ist für kleinere Vereine nur sehr schwer zu finanzieren“, erklärt Anif-Obmann Norbert Schnöll, der mit seinen Vorstandskollegen derzeit alles probiert, um den Aufstieg nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich realisieren zu können.
Im Jänner organisiert die Bundesliga den nächsten Workshop zum Thema Erste Liga. „Vielleicht bekommen die Erstligisten ja doch noch mehr Fernsehgeld. Dann könnte die Liga vielleicht interessant werden“, erläutert Grödig-Manager Christian Haas.
„Die Erste Liga ist für kleinere Vereine nur schwer zu finanzieren.“