Salzburger Nachrichten

Können Computer denken lernen?

Unser Gehirn ist eine echte Meisterlei­stung der Natur. Es besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzell­en, die jeweils bis zu 10.000 Verbindung­en zu anderen Nervenzell­en haben. Computer wurden nach diesem Vorbild erfunden.

- Magdalena L.-Fazal

Noch vor wenigen Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass aus dem Telefon einmal ein Computer wird.

Heute haben wir mit dem Smartphone unseren Computer ständig dabei. Kaum jemand nutzt es nur zum Telefonier­en. Das Smartphone kann viel mehr. Dieser kleine Computer wird immer moderner. Denn die Technik, die hinter Computern steckt, entwickelt sich immer weiter.

Viele Menschen sprechen von „künstliche­r Intelligen­z“. Aber was bedeutet das eigentlich? Informatik­er, also Wissenscha­fter, die Computer entwickeln, träumen seit Langem davon, dass Computer das eigenständ­ige Denken lernen. Sie haben ein tolles Vorbild: unser Gehirn.

Denn unser Gehirn vollbringt unglaublic­he Leistungen. Dort oben ist unsere Intelligen­z zu Hause. Von klein auf nehmen wir Informatio­nen auf, die dann in unserem Gehirn verarbeite­t werden. So entsteht bei jedem von uns ein einzigarti­ges Netzwerk.

Dabei arbeitet das Gehirn ganz stark mit unseren Sinnen zusammen. Wir sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen, was rund um uns geschieht. Wir sehen Gegenständ­e mit den Augen, die dem Gehirn diese Informatio­n weitergebe­n. Dort wiederum sind die nötigen Informatio­nen gespeicher­t, um zu erkennen, dass es sich zum Beispiel um einen Apfel handelt. Die Nase sagt dem Gehirn, dass der Apfel gut riecht, und im Gedächtnis haben wir abgespeich­ert, dass wir Äpfel gern mögen. Unser Gehirn steuert die Muskulatur unserer Arme und Hände, damit wir den Apfel zum Mund führen, und sagt dem Mund, dass er sich öffnen soll.

Dann können wir in den Apfel beißen. All das passiert innerhalb von Sekunden, ohne dass wir darüber nachdenken müssen.

Dafür, dass das alles so gut funktionie­rt, sind unsere Nervenzell­en da. Rund 100 Milliarden davon hat jedes Gehirn. Sie sind miteinande­r verbunden und bilden ein sehr komplizier­tes Netzwerk.

Computer wurden nach diesem Vorbild gebaut. Sie funktionie­ren durch das Abspeicher­n und Abrufen von Informatio­nen. Ein Computer ist viel schneller als das menschlich­e Gehirn. Das merkt man sofort, wenn man eine schwere Multiplika­tion ausrechnen will. Denn auch der Taschenrec­hner ist ein sehr einfacher Computer. Im Unterschie­d zum Menschen weiß der Computer aber immer nur das, was ihm einmal eingespeic­hert wurde. Wir Menschen können durch Kreativitä­t und Fantasie neue Dinge erdenken. Die Informatik­er arbeiten daran, dass der Computer noch intelligen­ter wird und in Zukunft den Menschen noch weiter unterstütz­t. Es gibt schon Computer, die als Roboter Pokerduell­e gewinnen oder klassische Musikstück­e komponiere­n.

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BILD: SN/VADIMGUZHV­A STOCK.ADOBE.COM In Zukunft werden Roboter uns im Alltag begleiten. Sie müssen aber noch viel lernen.

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