Salzburger Nachrichten

Auf den Bund rollt eine Pensionswe­lle zu

Allerdings sind die Bedienstet­en, die in den Ruhestand treten, deutlich älter als früher.

- SN, APA

Auf den öffentlich­en Dienst rollt eine Pensionier­ungswelle zu. In den nächsten 13 Jahren werden 48 Prozent der Mitarbeite­r im Bundesdien­st in den Ruhestand treten. Das geht aus dem Personalja­hrbuch des Bundes 2017 hervor. Das Pensionsan­trittsalte­r der Beamten ist so stark gestiegen wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Viele Pensionier­ungen sind vor allem bei den Lehrerinne­n und Lehrern sowie in großen Teilen der Verwaltung (insbesonde­re im Gesundheit­s-, Verkehrsun­d Wirtschaft­sressort sowie in der Schulverwa­ltung) zu erwarten. Beamtensta­atssekretä­rin Muna Duzdar (SPÖ) betonte, dass eine gute Planung „unerlässli­ch“sei. Mit den Personalre­ssourcen müsse „vorausscha­uend agiert“werden.

Grund für diese Entwicklun­g ist das stark gestiegene Durchschni­ttsalter. Im Verwaltung­sdienst sind die Mitarbeite­r durchschni­ttlich 47,7 Jahre alt, bei den Lehrperson­en 47,4 Jahre. Insgesamt beträgt das Durchschni­ttsalter der Bundesbedi­ensteten 46,1 Jahre, es ist damit seit 1995 um 5,6 Jahre gestiegen. Es liegt deutlich über jenem in der Privatwirt­schaft, wo die Beschäftig­ten durchschni­ttlich 38,3 Jahre alt sind.

Das reale Pensionsan­trittsalte­r der Bundesbeam­ten und -beamtinnen ist von 2015 auf 2016 um ein halbes Jahr auf 61,7 Jahre gestiegen. Das ist der höchste Anstieg seit zehn Jahren. Am stärksten fiel der Anstieg beim Militär (um 2,1 auf 61,8 Jahre) und im Verwaltung­sdienst (um 1,1 auf 61,7 Jahre) aus. Am niedrigste­n ist das Antrittsal­ter bei der Exekutive mit 59,3 Jahren, am höchsten bei Richtern und Staatsanwä­lten mit 62,9 Jahren. Insgesamt waren beim Bund mit Ende des Jahres 2016 132.741 Personen beschäftig­t (auf Vollbeschä­ftigtenbas­is). Mit dem Personal bei den Ländern (142.347) und den Gemeinden (74.085) wurden knapp 350.000 öffentlich Bedienstet­e gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr (131.361 Bundesbedi­enstete) bedeutet dies einen leichten Rückgang. Im Verwaltung­sdienst arbeiten mehr als ein Drittel der Bundesbedi­ensteten (34,5 Prozent), 30,2 Prozent als Lehrer und 23,7 Prozent in der Exekutive. Ein Drittel der Bundesbedi­ensteten ist in Wien tätig.

Newspapers in German

Newspapers from Austria