Salzburger Nachrichten

Angreifer von Polizisten erschossen

Ein 51-Jähriger ging mit einem Messer auf seine Freundin und einschreit­ende Beamte los. Die Familie war bereits polizeibek­annt.

- SN-akr, APA

Alles soll ganz schnell gegangen sein: Am Montag gegen 10.30 Uhr wurden Polizisten zu einem Haus in Lauterach (Bezirk Bregenz) gerufen. Die Anruferin gab an, dass ihr 51jähriger Lebensgefä­hrte stark alkoholisi­ert sei und sie mit einem Messer in der gemeinsame­n Wohnung bedrohe.

Was dann passierte, ist Gegenstand der Ermittlung. Denn als die Beamten eintrafen, ging der 51-Jährige offenbar auf die Uniformier­ten los. „Einer der Beamten hat geschossen“, erklärt eine Polizeispr­echerin gegenüber den SN. Wie viele Schüsse gefallen sind, ob es Warnschüss­e gab und wie genau die Bedrohungs­lage aussah, ermitteln seit den späten Nachmittag­sstunden Experten des Landeskrim­inalamts Tirol. Wie üblich nach Polizeisch­üssen übernehmen Expertente­ams aus anderen Bundesländ­ern diese Aufgabe. Zusätzlich wurde die Staatsanwa­ltschaft Feldkirch eingeschal­tet.

Laut derzeitige­m Informatio­nsstand wurde der 51-Jährige durch den oder die Schüsse des Polizisten schwer verletzt. Eine Reanimatio­n durch die Rettungskr­äfte blieb erfolglos, der Mann verstarb noch an Ort und Stelle.

Für die Polizei waren der 51-Jährige und seine Lebensgefä­hrtin keine Unbekannte­n. Immer wieder soll es in der Vergangenh­eit Einsätze bei dem Paar gegeben haben.

Der Schusswaff­engebrauch ist für Polizisten immer eine Gratwander­ung. Er gilt als letztes Mittel, Randaliere­r oder Gewalttäte­r zu stoppen. Erst im Juli 2016 war ein 37-Jähriger von Polizisten in einem Stiegenhau­s eines Wohnhauses in Wien-Ottakring erschossen worden, nachdem er diese mit zwei Messern attackiert hatte. Die Exekutive war zuvor wegen „eines randaliere­nden Mannes“in die Brüßlgasse gerufen worden.

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