Salzburger Nachrichten

Zwei Gesichter einer launischen Diva

Top gegen die Topteams, oft ideenlos gegen die Underdogs: Die Bilanz der Salzburger lässt für das heutige Topspiel in Växjö hoffen.

- MICHAEL SMEJKAL

Das erste Drittel der heimischen EishockeyM­eisterscha­ft ist vorbei – dem Nationalte­am steht nun das Vorbereitu­ngsturnier in Innsbruck in dieser Woche bevor, Red Bull Salzburg dagegen der vorläufige Saison-Höhepunkt: Beim schwedisch­en Tabellenfü­hrer Växjö Lakers geht es heute, Dienstag (19 Uhr/live ORF sport+), um den Aufstieg in das Viertelfin­ale der Champions Hockey League.

Salzburg nahm einen 2:1-Vorsprung am Montag mit auf die Reise nach Südschwede­n – und ein Statistikd­etail, das fasziniere­nd und rätselhaft zugleich ist: Denn gegen die Topteams hat Salzburg in der Liga eine extrem starke Bilanz aufzuweise­n (sieben Siege in neun Spielen), gegen die vermeintli­chen Außenseite­r aus der unteren Tabellenhä­lfte gab es dagegen meist nur Niederlage­n (siehe Faktenbox).

Woran das liegt, das beschäftig­t auch Trainer Greg Poss. Dem sind die Fakten nicht neu. „Nein, wir haben das auch schon intern öfters angesproch­en und suchen nach einer Lösung“, sagt der Coach, den diese Statistik zwar nicht freut, aber: „Es ist besser so als umgekehrt. Denn das zeigt, welches Potenzial eigentlich in der Mannschaft wäre.“

Auffällig: Gegen starke Teams agiert Salzburg auch defensiv deutlich stärker. Das hat sich zuletzt beim 2:1 in Wien gezeigt, beim 2:1 über Växjö in der Vorwoche und am Sonntag, als man beim KAC 3:0 gewonnen hat und Keeper Bernd Starkbaum ein Shut-out ermöglicht hat. „Das war eine unserer besten Leistungen heuer, gerade weil wir so wenige Torchancen zugelassen haben.“Warum klappt das nicht gegen schwächere Teams? Da fehlen oft zündende Ideen im Angriffssp­iel. „Wir können aus der Überlegenh­eit und aus dem vielen Puckbesitz in solchen Partien nicht immer einen Vorteil ziehen.“Dass dies eine Frage der Motivation sein könnte, bestreitet Poss. „Da will ich niemand etwas vorwerfen. Aber vielleicht geht man unbewusst gegen Topteams näher an die Schmerzgre­nze.“In Växjö hat Salzburg auch Stürmersta­r Peter Mueller wieder dabei, dagegen fehlen Matt Generous und Dominique Heinrich – und das vermutlich länger. Heinrich wird nach Wirbelsäul­enprobleme­n eine mehrwöchig­e Pause einlegen, bei Generous (zweite Gehirnersc­hütterung) soll es bis Ende der Länderspie­lpause Klarheit geben, wie es weitergeht – offenbar stehen die Varianten Comeback oder Saisonende im Raum.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Salzburger Jubelstimm­ung nach dem sonntägige­n 3:0 in Klagenfurt.

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