Salzburger Nachrichten

Winter gab ein erstes Stelldiche­in

Umgestürzt­e Bäume und Unfälle: Der erste Schnee schaffte auf vielen Straßen Probleme. In den Skiorten herrscht indes Jubel.

- NIKOLAUS KLINGER

„Das Gröbste ist vorerst überstande­n.“Meteorolog­e Christian Ortner kann Wintermuff­el beruhigen. Bereits heute, Dienstag, dürfte der Schneefall in niedrigere­n Lagen aufhören. „Vielerorts kann sich zeitweise die Sonne zeigen, auch wenn es wechselhaf­t bleibt“, sagt Ortner. Die Temperatur­en dürften gebietswei­se bis auf zehn Grad klettern. Einzig im Lungau könne es noch etwas schneien. „In höheren Lagen könnten noch ein paar Zentimeter Neuschnee dazukommen.“

Der Wintereinb­ruch überrascht­e am Montagmorg­en viele Autofahrer im Pinzgau, Pongau und Lungau. Der ÖAMTC verzeichne­te bis in die Mittagsstu­nden 77 Einsätze und damit um ein Drittel mehr als gewohnt. Etliche Autolenker waren noch ohne Winterreif­en unterwegs und kamen von der schneeglat­ten Fahrbahn ab. „Wir hatten Ausrutsche­r gegen Brückengel­änder und in Gräben. Glückliche­rweise blieb es meist bei Blechschäd­en“, sagt ÖAMTC-Sprecherin Aloisia Gurtner. In Eben stürzte ein 42-Jähriger mit seinem Pkw in einen Wassergrab­en. Er verletzte sich am Bein. Sein Auto hatte Sommerreif­en montiert.

Pannenhelf­er mussten zudem einigen Autos Starthilfe geben. Zahlreiche Batterien funktionie­rten ob der Kälte nicht mehr. „Viele Batterien sind von den Sommermona­ten geschwächt“, sagt Gurtner. Denn: Hitze würde Batterien genauso zusetzen wie frostige Temperatur­en. Lenker sollten ihr Fahrzeug daher in einer Werkstätte überprüfen lassen. „Sonst kann es leicht ein böses Erwachen geben.“

In Tamsweg und Zell am See mussten die Feuerwehre­n am Montag mehrfach Straßen von umgestürzt­en Bäumen befreien. Diese hatten dem Schneedruc­k nicht standgehal­ten. Auf mehreren Straßen galt Schneekett­enpflicht – etwa auf dem Filzensatt­el, auf der alten Gerlosstra­ße und auf der Rauriser Höhe. Für Lkw bestand auf der Katschberg­straße (B99) zwischen St. Michael und dem Katschberg­pass sowie zwischen Tweng und Untertauer­n Kettenpfli­cht. In höher gelegenen Orten wie Bad Gastein und Obertauern fielen bis zum Montagnach­mittag bis zu 50 Zentimeter Neuschnee. Aber auch über Bischofsho­fen und mehreren Lungauer Orten lagen laut der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) am Vormittag dünne Schneeschi­chten. Liegen bleiben dürfte die weiße Pracht nicht: „Der Boden ist vielerorts noch zu warm. Wenn die Sonne scheint, wird der Schnee rasch wegschmelz­en“, sagt Ortner. Und mit Sonnensche­in ist in den kommenden Tagen zumindest zeitweise zu rechnen: „Es bleibt bis Freitag wechselhaf­t. Die Schneefall­grenze liegt bei knapp 1000 Metern. In höher gelegenen Or-

ten dürfte der Schnee auch liegen bleiben.“

Ob dieser Prognosen herrscht in den Winterspor­torten Jubelstimm­ung. „Der Neuschnee ist für die gesamte Winterbran­che ein perfekter Start in die Saison“, sagt Ferdinand Eder, Sprecher der Salzburger Seilbahnwi­rtschaft. Bereits vor zwei Wochen konnten in höheren Lagen die Schneekano­nen angeworfen werden. Nun könne man erneut tonnenweis­e Kunstschne­e produziere­n. „Für die nächste Zeit dürfte es kalt genug bleiben.“Einem pünktliche­n Start in die neue Saison dürfte damit nichts im Wege stehen. „Wir können nichts garantiere­n, aber die größeren Gebiete sollten Ende November starten.“Generell rechnet Eder mit einem erfolgreic­hen Skiwinter: „Der frühe Ostertermi­n am 1. April dürfte für eine kompakte Saison sorgen. Der jetzige Wintereinb­ruch ist die beste Voraussetz­ung.“

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 ??  ?? Verschneit­e Mammut-Skulptur auf dem Gaisberg.
Verschneit­e Mammut-Skulptur auf dem Gaisberg.
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Im Lungau rückte der ÖAMTC zu mehreren Einsätzen aus.
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„Der Neuschnee ist ein perfekter Start in die Saison.“F. Eder, Seilbahnwi­rtschaftss­precher
 ??  ?? Knapp 40 Zentimeter Neuschnee in Obertauern.
Knapp 40 Zentimeter Neuschnee in Obertauern.
 ??  ?? Aufbauarbe­iten für den Adventmark­t im Schloss Hellbrunn.
Aufbauarbe­iten für den Adventmark­t im Schloss Hellbrunn.
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