Salzburger Nachrichten

Leben in der Stadt lässt das Risiko für Übergewich­t steigen

Jeder dritte männliche Drittklass­ler ist mittlerwei­le zu dick. Auch bei den Erwachsene­n sieht es nicht besser aus.

- SN, APA

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Rund 30 Prozent der Buben in der dritten Schulstufe sind übergewich­tig oder sogar adipös. Bei den Mädchen ist die Rate etwas geringer und reicht von 21 Prozent im Westen und Süden Österreich­s bis zu 29 Prozent im Osten. Das ergab eine in dieser Form erstmals durchgefüh­rte Studie, die am Dienstag gemeinsam mit dem Ernährungs­bericht 2017 im Gesundheit­sministeri­um präsentier­t wurde.

Bei der Studie handelt es sich um eine repräsenta­tive Statuserhe­bung, in der die Daten von 2510 Drittklass­lern erfasst wurden. „Die Ergebnisse sind ernüchtern­d“, meinte Daniel Weghuber, Kinderarzt am Universitä­tsklinikum Salzburg und Vorstandsm­itglied der Österreich­ischen Adipositas Gesellscha­ft. „Der Anteil der stark übergewich­tigen Kinder nimmt zu“, warnte der Experte. In der Studie kristallis­ierten sich mehrere Faktoren heraus, die offenbar beeinfluss­en, ob Mädchen und Buben zu viel Speck auf den Rippen haben. „So banal es klingt: In Schulen ohne Turnsaal sind mehr Kinder übergewich­tig“, erklärte der Mediziner. Außerdem macht es einen Unterschie­d, ob Kinder in der Stadt oder auf dem Land wohnen. Ein urbanes Lebensumfe­ld fördert die Entstehung von Übergewich­t.

Unter den Erwachsene­n in Österreich ist die Prävalenz für Übergewich­t und Adipositas noch höher als bei den Kindern. 41 Prozent bringen zu viel auf die Waage. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, die Rate der Übergewich­tigen nimmt mit dem Alter zu. Bei den Österreich­ern herrsche ein Mangel an Bewusstsei­n: Gegessen werde gern, was schmeckt und billig ist. Nur gesund seien diese Lebensmitt­el eben selten.

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