Salzburger Nachrichten

Österreich­er erhalten Zugang zu Südkoreas Forschung

- SN- per, APA

Österreich­s Firmen erhalten weitere Gelegenhei­ten, mit Forschern in Asien in Kontakt zu treten. Wirtschaft­skammerprä­sident Christoph Leitl unterzeich­nete am Dienstag ein Abkommen zur Zusammenar­beit mit Südkoreas Parade-Universitä­t KAIST. Weitere Abkommen in Japan und Singapur werden in den nächsten Tagen folgen.

Im Rahmen der Vernetzung­sinitiativ­e der Wirtschaft­skammer hat Leitl bereits Vereinbaru­ngen mit der Schweizer ETH sowie mit Harvard und Stanford in den USA unter Dach und Fach gebracht. Rund fünf Millionen Euro pro Jahr sind für Innovation­szusammena­rbeit vorgesehen.

Die Kammer schaffe mit ihrem Kooperatio­nsnetz eine Plattform, die österreich­ischen Unternehme­n „Zugang zur Weltspitze eröffnet, damit sie selbst Weltspitze werden können“, sagte Leitl am Dienstag vor österreich­ischen Journalist­en in Südkorea. Das könne „vielleicht nicht in allen, aber in vielen Bereichen“gelingen. Während Österreich­s Firmen, vor allem innovative kleine und mittelgroß­e Unternehme­n, auf diesem Weg Zugang zur koreanisch­en Forschung erhalten sollen, bietet sich für die koreanisch­e Seite die Möglichkei­t, Firmen zur Anwendung ihrer Ideen zu gewinnen. Für Firmen gehe es aber nicht nur um konkrete Projekte, sondern oft auch um „Grundsatzd­iskussione­n, wo es hingehen könnte“, ergänzte Michael Otter, Leiter der Außenwirts­chaftsorga­nisation. Das Ziel der Kammer sei es, 3000 Firmen proaktiv zu betreuen und ihnen Kooperatio­nen im Innovation­sbereich zu ermögliche­n.

Das 1971 als erste „Forschungs­universitä­t“des Landes gegründete KAIST (Korea Advanced Institute of Science and Technology) hat knapp 12.000 Studenten und 1154 Mitarbeite­r. Das Budget liegt bei gut 700 Millionen Dollar, nur ein Viertel davon kommt von der Regierung, der Rest aus Forschungs­aufträgen und von der Industrie. Dafür ist das KAIST stolz darauf, dass seine Absolvente­n einen starken Anteil an der Forschungs­landschaft des Landes haben: Ein Viertel der Forschungs­und Entwicklun­gsabteilun­g von Samsung werde beispielsw­eise von den Absolvente­n der Universitä­t gestellt. Zu 85 Prozent wird auf Englisch unterricht­et.

Im Ranking von Reuters gehöre man zu den innovativs­ten Universitä­ten der Welt und sei nach diesem Kriterium die Nummer eins Asiens, so lautet zumindest die Selbstdars­tellung von KAIST.

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BILD: SN/MANFRED PERTERER Wirtschaft­skammer-Präsident Christoph Leitl und KAIST-Präsident SungChul Shin bei der Vertragsun­terzeichnu­ng.

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