Nur sieben blieben von 2016
Seit der EURO erlebte das österreichische Nationalteam den großen Umbruch. Von den 24 Spielern im aktuellen Kader von Franco Foda ist nur einer älter als 30 Jahre.
Was wurde aus Rubin Okotie? Wo spielt eigentlich Jakob Jantscher aktuell? Und ist György Garics noch im Fußballgeschäft? Kaum eineinhalb Jahre nach der EURO in Frankreich haben nicht nur diese drei Spieler nicht mehr viel mit dem ÖFB-Team am Hut. Von den 23 Akteuren des EURO-Kaders sind noch ganze sieben derzeit im Trainingslager unter Neo-Teamchef Franco Foda in Marbella dabei. Der Umbruch in der Nationalmannschaft wurde somit nicht nur beim Betreuerteam vollzogen, sondern betrifft auch einen Großteil der Mannschaft.
Verletzungsbedingte Absagen haben zu diesem radikalen personellen Wechsel mit beigetragen. Die EM-Teilnehmer Sebastian Prödl, Stefan Ilsanker, David Alaba, Martin Hinteregger, Florian Klein und Robert Almer mussten wegen diverser Blessuren für das Camp in Spanien und das Testspiel gegen Uruguay in Wien am 14. November absagen, wollen aber 2018 wieder das rot-weiß-rote Trikot tragen.
Andere haben dem Team hingegen bereits offiziell den Rücken gekehrt. Martin Harnik war am Sonntag der letzte in einer Reihe von „EURO-Fightern“, die ihre ÖFB-Karriere beendeten. Zuvor hatten bereits Kapitän Christian Fuchs, Torhüter Ramazan Özcan, Markus Suttner, György Garics und Zlatko Junuzovic ihren Rücktritt erklärt. Einen solchen Schritt hat Marc Janko, der Rekordtorschütze unter den aktiven Spielern, für sich stets ausgeschlossen. Der Routinier von Sparta Prag wurde diesmal nicht einberufen. Geht es nach ÖFBSportdirektor Peter Schöttel, muss das aber noch nicht das Ende von Jankos Teamkarriere bedeuten: „Er ist nach wie vor Teil des Nationalteams.“
Insgesamt hat das Team zuletzt aber viel an Erfahrung verloren. Der 29-jährige Kapitän Julian Baumgartlinger scherzte am Dienstag: „Zum Glück ist noch Andi Ulmer gekommen, sonst wäre ich schon der Älteste gewesen.“Außer dem Mattseer sind aus dem aktuellen 24-MannAufgebot nur Marko Arnautovic, Aleksandar Dragovic, Kevin Wimmer, Marcel Sabitzer, Heinz Lindner und Alessandro Schöpf im Juni 2016 in Frankreich mit von der Partie gewesen.
Alessandro Schöpf sieht sich trotz seiner erst 23 Jahre nun bereits in einer Art Führungsrolle: „Ich will auch Verantwortung übernehmen und auf dem Platz denen helfen, die neu sind.“
Fast komplett neu besetzt ist auch das Trainerteam, in dem von Marcel Kollers Stab nur Tormanntrainer Klaus Lindenberger geblieben ist. Mehr Kontinuität herrscht beim „Team hinter dem Team“: Nur Fitnessguru Roger Spry und Psychologe Thomas Graw hörten gemeinsam mit Koller auf.
Bleiben noch die eingangs erwähnten Personalien zu klären: Rubin Okotie ist beim chinesischen Zweitligisten BJ Enterprises unter Vertrag, aber selten im Einsatz. György Garics hofft mit Imolese Calcio auf den Aufstieg in die dritte italienische Liga. Und Jakob Jantscher liebäugelt mangels Spielpraxis bei Rizespor (2. türkische Liga) mit einer Heimkehr. Entdeckt hat den heute 28-Jährigen bei Sturm Graz einst ein gewisser Franco Foda …