Skispringer Daniel Huber zündet den Karriereturbo
Ein „Flachländer“aus Seekirchen springt im Weltcup künftig an der Seite von Stefan Kraft.
SALZBURG. Skispringen ist auch eine Frage der Geduld. Niemand weiß das besser als Daniel Huber. Der bald 25-jährige Seekirchner hat lang auf seinen Durchbruch warten müssen, umso größer ist jetzt die Freude über seinen Sprung ins ÖSV-Weltcupteam. Auf den ersten fünf Saison-Stationen (Wisla, Ruka, Nizhny Tagil, Titisee-Neustadt, Engelberg) hat Huber dank starker Leistungen im Sommer sein Weltcupticket fix in der Tasche. „Ich kann damit ohne Druck und Stress in den Winter hineinstarten“, sagt der ÖSV-Adler vor dem seit Monaten ausverkauften Weltcup- auftakt am 18./19. November im skisprungverrückten Polen.
Geduldig zu sein, darin ist Huber ja schon geübt. Obwohl er vier Monate älter ist als sein Trainingspartner Stefan Kraft, hat er erst fünf Weltcupstarts zu Buche stehen (Kraft 121). Ein 30. Platz in Innsbruck war bisher das höchste der Gefühle. Dass da wesentlich mehr drin ist, daran zweifelt inzwischen niemand mehr, weder sein Trainer Alexander Diess im Springerstützpunkt Rif noch Daniel Huber selbst.
Gründe für den plötzlichen Karriereturbo seien „ein, zwei Technikumstellungen beim Absprung“, erklärt der Salzburger, sowie das neu gewonnene Selbstvertrauen. „Plötzlich greift ein Rad ins andere und ich fühle mich sehr stabil. Eine Initialzündung war sicherlich der Sieg im Sommer beim Kontinentalcupspringen in der Ramsau.“Da ließ Huber das gesamte ÖSV-Weltcupteam hinter sich – inklusive Weltmeister Stefan Kraft.
„Anfangs habe ich selbst nicht geglaubt, was da auf der Ergebnisliste gestanden ist“, erzählt Huber mit einem breiten Grinsen im Gesicht und führt einen treffenden Vergleich an. „Skispringen ist ein bisschen wie Golfspielen. Der Bewegungsablauf dauert ähnlich lang. Und es ist schwer zu erklären, warum man plötzlich immer den Ball trifft.“