Salzburger Nachrichten

Das zweithöchs­te Amt im Staate bleibt in Frauenhand

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Die Serie von Frauen an der Spitze des Nationalra­tspräsidiu­ms wird vorerst nicht unterbroch­en: Die ÖVP nominiert Elisabeth Köstinger als Nationalra­tspräsiden­tin, eine weitere Etappe in deren kometenhaf­tem Aufstieg.

Nach den SPÖ-Politikeri­nnen Barbara Prammer, die das Amt von 2006 bis zu ihrem Tod 2014 ausübte, und Doris Bures wird Köstinger die dritte Nationalra­tspräsiden­tin in Folge sein – wie lang, ist offen. Möglicherw­eise nur kurz. Verständig­en sich ÖVP und FPÖ auf eine Koalition, gilt die enge Vertraute von ÖVP-Chef Sebastian Kurz als Fixstarter­in für ein Regierungs­amt.

Die jüngste Nationalra­tspräsiden­tin wird sie zweifellos. Prammer und Bures waren 52, als sie in das Amt gewählt wurden, Köstinger ist gerade noch 38. Ihre Funktion als ÖVP-Generalsek­retärin, die sie seit Mai ausübt, wird sie mit der Wahl zur Nationalra­tspräsiden­tin am Donnerstag zurücklege­n. In der ÖVPZentral­e bleibt ihre Schlüssels­telle vorerst unbesetzt, da es mit Stefan Steiner einen weiteren Generalsek­retär gibt. Köstinger wie Steiner gehören der Leitungsgr­uppe des ÖVP-Verhandlun­gsteams an.

In der Partei sitzt Köstinger an einigen wichtigen Hebeln, dem Hohen Haus gehörte die angehende Nationalra­tspräsiden­tin noch nie an. Mit parlamenta­rischen Abläufen kennt sich die Kärntner Bauerntoch­ter und Bauernbünd­lerin dennoch aus, zumal sie 2009 ins Europaparl­ament einzog. Ihre Wiederwahl 2014 glückte mühelos.

Heute, Mittwoch, werden die Personalia in einer ÖVP-Klubsitzun­g fix gemacht. Parteichef Kurz übernimmt vorerst das Amt des Klubchefs, geschäftsf­ührend wird ÖAAB-Chef August Wöginger den Parlaments­klub leiten. Wird Kurz Kanzler, rückt Wöginger nach.

Das Hohe Haus bekommt seine jüngste Präsidenti­n

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BILD: SN/APA/HELMUT FOHRINGER Elisabeth Köstinger (ÖVP) folgt Doris Bures (SPÖ).

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