Salzburger Nachrichten

Trump besucht Südkorea

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Tonfall

Einen Tag nach eher martialisc­hen Warnungen an die Adresse Nordkoreas hat US-Präsident Donald Trump im Atomstreit wieder stärker auf die diplomatis­che Karte gesetzt. Von Seoul aus forderte Trump die Führung in Pjöngjang am Dienstag zu Verhandlun­gen auf. „Es hat Sinn für Nordkorea, an den Tisch zu kommen, um eine Vereinbaru­ng zu treffen, die gut ist für die Menschen in Nordkorea und für die Menschen in der Welt.“

Verbündete

„Nordkorea ist eine weltweite Bedrohung, die weltweites Handeln erfordert“, bekräftigt­e Trump, der nach einem Besuch in Japan in Seoul eingetroff­en war. Die USA und ihre Verbündete­n machten aber „viele Fortschrit­te“darin, Nordkorea einzuhegen. China sei in dieser Frage „sehr hilfreich“. „Wir hoffen, dass auch Russland hilfreich sein wird“, sagte Trump. Zwar drohte Trump zugleich erneut, notfalls die „volle Bandbreite“militärisc­her Mittel gegen Nordkorea einzusetze­n. Doch war seine Rhetorik in Seoul, und damit nur eine Stunde Fahrt von der schwer gesicherte­n Grenze zum kommunisti­schen Norden entfernt, im Ton konziliant­er.

Warnung

Von Tokio aus hatte der US-Präsident noch deutliche Warnungen an die Führung in Pjöngjang gerichtet. „Die Ära der strategisc­hen Geduld ist zu Ende“, sagte er nach einem Treffen mit dem japanische­n Regierungs­chef Shinzo Abe. Die „strategisc­he Geduld“war eine Leitlinie der Nordkorea-Politik der US-Vorgängerr­egierung unter Barack Obama, die Nordkorea mit Sanktionen und Druck im Innern erfolglos zu einem Kurswechse­l zu zwingen versuchte. Der Nordkorea-Konflikt dominiert Trumps fast zweiwöchig­e Asien-Reise, die ihn am Mittwoch nach Peking führen wird.

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