Das Land sperrt Müllsünder aus
Den Verantwortlichen reicht es. Weil immer mehr Müll auf öffentlichen Parkplätzen landet, wird einer von diesen nun vom Land aufgelassen.
SALZBURG. Die Absperrbänder sind von Weitem sichtbar. Seit mehr als zwei Wochen ist der öffentliche Parkplatz an der Wiener Bundesstraße in Neumarkt gesperrt. Und das wird in den kommenden Monaten auch so bleiben. Schuld daran sind Müllsünder, die die Fläche und den dort befindlichen Mistkübel als Mülldeponie missbraucht haben.
Herbert Einberger, Leiter der Flachgauer Straßenmeisterei, erzählt: „Die Situation hat sich in den vergangenen Monaten so verschärft, dass wir uns keinen anderen Ausweg mehr wussten.“Auf dem Parkplatz sei so viel Müll abgeladen worden, dass seine Mitarbeiter sogar mit dem Kran anrücken hätten müssen, um ihn zu beseitigen. „Das geht einfach nicht. Darum bleibt der Parkplatz vorerst zu.“Und wird wohl 2018 Geschichte sein. Denn derzeit gehe man davon aus, den Parkplatz im Frühling zuzuschütten. „Wir baggern dort alles um, und dann gibt es diesen Parkplatz einfach nicht mehr“, sagt Herbert Einberger.
Und damit auch das Müllproblem nicht mehr. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, ist Kurt Heimer, Leiter der Landesstraßenverwaltung, klar. „Das kann nicht die Lösung sein, aber momentan wissen wir nicht, wie wir sonst damit umgehen sollen.“Die Sperre verschaffe eine Nachdenkpause. Bei der nächsten Sitzung der Straßenmeistereien werde das Problem behandelt. „Wir denken über vieles nach, darüber die Parkplätze mit Kameras zu überwachen, oder einen Mitarbeiter abzustellen, der immer wieder Nachschau hält.“Auch die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sollen mithelfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Sie sollen in ihren Briefen an die Bürger auf den Missstand hinweisen. „Vielleicht hilft es, wenn der Bürgermeister das anspricht.“
Herbert Einberger ist skeptisch: „Noch ist der Müll aus Neumarkt auf keinem anderen Parkplatz aufgetaucht, aber vielleicht landet er demnächst hinter irgendeiner Böschung.“
„Das kann sicher nicht die Lösung des Müllproblems sein.“Kurt Heimer, Landesstraßenverwaltung