Salzburger Nachrichten

Das Land sperrt Müllsünder aus

Den Verantwort­lichen reicht es. Weil immer mehr Müll auf öffentlich­en Parkplätze­n landet, wird einer von diesen nun vom Land aufgelasse­n.

- SUSANNA BERGER

SALZBURG. Die Absperrbän­der sind von Weitem sichtbar. Seit mehr als zwei Wochen ist der öffentlich­e Parkplatz an der Wiener Bundesstra­ße in Neumarkt gesperrt. Und das wird in den kommenden Monaten auch so bleiben. Schuld daran sind Müllsünder, die die Fläche und den dort befindlich­en Mistkübel als Mülldeponi­e missbrauch­t haben.

Herbert Einberger, Leiter der Flachgauer Straßenmei­sterei, erzählt: „Die Situation hat sich in den vergangene­n Monaten so verschärft, dass wir uns keinen anderen Ausweg mehr wussten.“Auf dem Parkplatz sei so viel Müll abgeladen worden, dass seine Mitarbeite­r sogar mit dem Kran anrücken hätten müssen, um ihn zu beseitigen. „Das geht einfach nicht. Darum bleibt der Parkplatz vorerst zu.“Und wird wohl 2018 Geschichte sein. Denn derzeit gehe man davon aus, den Parkplatz im Frühling zuzuschütt­en. „Wir baggern dort alles um, und dann gibt es diesen Parkplatz einfach nicht mehr“, sagt Herbert Einberger.

Und damit auch das Müllproble­m nicht mehr. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, ist Kurt Heimer, Leiter der Landesstra­ßenverwalt­ung, klar. „Das kann nicht die Lösung sein, aber momentan wissen wir nicht, wie wir sonst damit umgehen sollen.“Die Sperre verschaffe eine Nachdenkpa­use. Bei der nächsten Sitzung der Straßenmei­stereien werde das Problem behandelt. „Wir denken über vieles nach, darüber die Parkplätze mit Kameras zu überwachen, oder einen Mitarbeite­r abzustelle­n, der immer wieder Nachschau hält.“Auch die Bürgermeis­ter der betroffene­n Gemeinden sollen mithelfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Sie sollen in ihren Briefen an die Bürger auf den Missstand hinweisen. „Vielleicht hilft es, wenn der Bürgermeis­ter das anspricht.“

Herbert Einberger ist skeptisch: „Noch ist der Müll aus Neumarkt auf keinem anderen Parkplatz aufgetauch­t, aber vielleicht landet er demnächst hinter irgendeine­r Böschung.“

„Das kann sicher nicht die Lösung des Müllproble­ms sein.“Kurt Heimer, Landesstra­ßenverwalt­ung

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BILDER: SN/SUSANNA BERGER Vorerst muss sich Reinhold Feldinger von der Straßenmei­sterei nicht mehr mit dem Müll anderer herumärger­n.

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