Salzburger Nachrichten

Viel Geld bei der Murenräumu­ng gespart

Nun sollen nach dem Pinzgau auch in anderen Bezirken Vorsorgefl­ächen geschaffen werden.

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Pro Jahr landen durchschni­ttlich 300.000 Kubikmeter Geröll und Holz in den Salzburger Murensperr­en. Damit die Sperren beim nächsten Unwetter wieder Sicherheit bieten, muss das Material möglichst schnell entfernt werden. Das war bisher ein Problem. Der Abtranspor­t in zum Teil weit entfernte Deponien nahm viel Zeit in Anspruch und verursacht­e enorme Kosten.

Im Pinzgau werden deshalb seit 2016 unter der Leitung der Bezirkshau­ptmannscha­ft sogenannte Vorsorgefl­ächen geschaffen. Man schließt Verträge mit Landwirten in unmittelba­rer Nähe der Sperren, bei denen man das Material ablagern kann, und sorgt vorab für die behördlich­e Genehmigun­g. Ist die Fläche voll, wird sie wieder begrünt, und man sieht nichts mehr. Das Modell hat sich in diesem Sommer bewährt, berichtete der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) am Donnerstag bei einem Lokalaugen­schein in Leogang. „Durch die kürzeren Wege haben wir heuer beim Abtranspor­t von 300.000 Kubikme- tern Material rund 300.000 LkwKilomet­er und 900.000 Euro gespart.“Der größte Vorteil sei aber, dass unmittelba­r nach dem Unwetter mit der Räumung der Sperren begonnen werden könne und diese innerhalb von Tagen wieder Schutz bieten. Bisher musste man erst einen Ort suchen, wohin man das Material bringen kann. Teilweise wurde es sogar zwischenge­lagert und dann weitertran­sportiert.

Derzeit gibt es im Pinzgau sieben genehmigte Vorsorgefl­ächen. Rund 20 weitere sind in Vorbereitu­ng. Weil sich das Pinzgauer Modell so gut bewährt hat, soll es nun auch auf die anderen Bezirke ausgedehnt werden. Der Landesleit­er der Wildbach- und Lawinenver­bauung Leonhard Krimpelstä­tter sagt, man suche vor allem südlich des Pass Lueg Flächen. Im Pongau und im Lungau gebe es bereits Gespräche mit Gemeinden, die Interesse haben. Krimpelstä­tter geht davon aus, dass man in Salzburg in ein, zwei Jahren Vorsorgefl­ächen, die vier Millionen Kubikmeter Material aufnehmen können, zur Verfügung haben werde. Das sollte für zehn Jahre reichen.

 ?? BILD: SN/LMZ/NEUMAYR/MMV ?? Landesrat Josef Schwaiger (links) und Leonhard Krimpelstä­tter (WLV) bei einer Murensperr­e in Leogang. Die Sperren müssen nach Unwettern schnell geräumt werden.
BILD: SN/LMZ/NEUMAYR/MMV Landesrat Josef Schwaiger (links) und Leonhard Krimpelstä­tter (WLV) bei einer Murensperr­e in Leogang. Die Sperren müssen nach Unwettern schnell geräumt werden.
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