Der Maestro siegt und sorgt für Fan-Hysterie
Der Showdown am Saisonende für die acht besten Spieler wird inszeniert. Mit wem sollte das besser gelingen als mit Roger Federer. Der Lichtgestalt des Tennissports war es vorbehalten, die ATP World Tour Finals in London zu eröffnen. Und der Schweizer TurnierTopfavorit legte gegen Jack Sock einen Start nach Maß hin, besiegte den US-Amerikaner 6:4, 7:6 (4).
Während Federer zum bereits 15. Mal beim Saisonfinale am Start ist, war es für den US-Amerikaner, der sich mit einem Sieg in Paris-Bercy am letzten Abdruck qualifiziert hatte, die Premiere. Wohl auch etwas überwältigt von der Kulisse in der imposanten O2-Arena gab der Kanonen-Aufschläger gleich sein erstes Servicegame ab. Das war eine zu große Hypothek, denn Federer war bei eigenem Aufschlag unantastbar. Nur zwölf Punkte gab er dabei im gesamten Match ab.
„Das frühe Break hat es mir leichter gemacht, dass ich mein Spiel durchziehen konnte. Das erste Match ist immer mit einer gewissen Unvorhersehbarkeit verbunden. Ich bin sehr froh, dass ich durch bin“, erklärte Federer vor 17.500 Zuschauern.
Allein beim Einmarsch und bei der Vorstellung der Spieler wurde einmal mehr deutlich, wer die Nummer eins in der Gunst der Fans ist. „Ein Wahnsinn, von woher die Leute kommen, um uns spielen zu sehen“, sagte Federer. Vielmehr um ihn spielen zu sehen. Dem 19-fachen Grand-Slam-Sieger war nicht entgangen, dass bereits beim Einschlagen Stunden zuvor massenhaft Fans den Platz säumten. Asiaten mit Schweizer Fahnen, Südamerikaner mit Schweizer Hüten. Das lockere 30-Minuten-Aufwärmen wurde mit tosendem Applaus beendet, der Gang in die Katakomben von Geschrei begleitet.
Zumindest noch zwei Mal, vielleicht vier Mal ist der „Maestro“noch zu sehen. Er trifft am Dienstag auf Alexander Zverev, der am Sonntagabend Marin Čilić mit 6:4, 3:6, 6:4 bezwang. Standing Ovations gab es auch für Rafael Nadal, der die Trophäe für die Nummer eins am Jahresende überreicht bekam.