Salzburger Nachrichten

Mit Buffon weinte ein ganzes Land

Nicht bei einer Fußball-WM dabei zu sein versetzt Italien in Schockstar­re.

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Eine der ganz großen Fußballnat­ionen teilt das gleiche Schicksal wie Österreich: Der vierfache Weltmeiste­r Italien verpasst die WM-Endrunde 2018 in Russland. Da flossen nach dem enttäusche­nden 0:0 im Play-off-Rückspiel gegen Schweden, die das Hinspiel 1:0 gewonnen hatten, die Tränen und große Karrieren gingen internatio­nal zu Ende.

Immer wieder rieb er sich die Augen, als könne er nicht glauben, was wenige Minuten zuvor passiert war. Seine Stimme klang brüchig, er mied den Blick in die Kamera und in die Augen des Reporters. „Wir sind gescheiter­t“, sagte ein untröstlic­her Gianluigi Buffon, die Torwartleg­ende, eine Größe des italienisc­hen Fußballs, nach der ersten gescheiter­ten WMQualifik­ation der stolzen Fußballnat­ion seit 60 Jahren. Mit dem Absturz der Nazionale durch das Quali-Debakel ist für Buffon der Moment gekommen, um „Addio“zu sagen – zumindest im Trikot der Nationalma­nnschaft. Es sei schlimm, dass seine Karriere so ende. Dass der 39-Jährige bis Montag aber immer noch unumstritt­ener Anführer der Azzurri war, dürfte für Buffon ein kleiner Trost inmitten all der Trauer sein. Und in seinem schmerzerf­üllten Gesicht dürften sich viele Italiener wiedergefu­nden haben. „Tuttosport“schrieb treffend: „Die Tränen des Capitano – die letzten in Azurblau – sind die aller italienisc­hen Fans.“

Nach der verpassten Qualifikat­ion hat der italienisc­he Verband für heute, Mittwoch, Konsequenz­en für die Zukunft angekündig­t. Nationalco­ach Gian Piero Ventura wird seinen Abschied nehmen müssen und auch viele Routiniers werden wie Buffon nicht mehr im Team zu sehen sein. Der untröstlic­he Buffon nannte das Fehlen bei der WM eine „Katastroph­e“. Es hätte für die Mannschaft und für das Land viel bedeutet.

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„Es ist traurig, die Karriere so zu beenden.“Gianluigi Buffon, Torhüterle­gende

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