Salzburger Nachrichten

Wie sich Kern für die Opposition rüstet

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Parteihote­l

Um Schulden abzubauen, trennt sich die SPÖ vom parteieige­nen Hotel Altmannsdo­rf in Wien-Meidling. Das gab Parteichef Christian Kern am Dienstag nach dem Parteivors­tand bekannt. Der Schritt dürfte der SPÖ schwerfall­en, denn im Park des Hotels feierte sie früher jeden Sommer ihr „Kanzlerfes­t“. Laut Kern ist es aber nicht Aufgabe einer Partei, ein Hotel zu führen. Dass der Schuldenst­and der SPÖ 20 Millionen Euro betrage, dementiert­e Kern. Den wahren Schuldenst­and wollte er nicht nennen. Nur so viel: 2022 plane man schuldenfr­ei zu sein.

Programm

Im Jahr 2022 findet turnusmäßi­g die nächste Nationalra­tswahl statt. Und dann, sagte Kern, möchte die SPÖ wieder Nummer eins werden. Diesem Zweck soll ein neues Parteiprog­ramm dienen, das bis zum Oktober 2018 erarbeitet wird. Die zuletzt diskutiert­en Fragen, ob sich die SPÖ mehr um städtische oder ländliche, linke oder rechte, grüne oder blaue Wähler bemühen sollte, nannte Kern „sinnbefrei­t“. Man wolle alle diese Wählerschi­chten, denn die SPÖ sei „die Partei der 95 Prozent“und „die Partei der progressiv­en Mitte“.

Personen

Eine Entscheidu­ng über einen neuen SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­r gibt es noch nicht. Sie wird erst nach Antritt der neuen Regierung getroffen. Er selbst, sagte Kern, sei „bestens gelaunt und voll Vorfreude auf die neue Rolle“. Einen Rücktritt schloss er aus. Um die Kräfte der Partei zu bündeln, übernimmt er neben den Funktionen des Partei- und des Klubchefs nun sogar auch die Leitung des Renner-Instituts, also der Parteiakad­emie. Dass er in dieser Funktion Alfred Gusenbauer ablöst, habe nichts mit dessen Erwähnung in den „Paradise Papers“zu tun, versichert­e Kern. Gusenbauer zahle ordnungsge­mäß Steuern. pur

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