Salzburger Nachrichten

Die AfD als Mehrheitsb­eschaffer Voraussetz­ung: Minderheit­sregierung wird nicht von Merkel geführt.

- SN, dpa

Die rechtspopu­listische Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) hat das Scheitern der Jamaika-Sondierung­en von Union, FDP und Grünen begrüßt. „Wir finden es gut, dass Jamaika nicht kommt, denn das wäre eine Koalition des WeiterSo gewesen“, sagte der Vorsitzend­e der AfD-Bundestags­fraktion, Alexander Gauland, am Montag in Berlin. Für ihn selbst stehe jetzt fest, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht die nächste Regierungs­chefin sein könne. „Merkel ist gescheiter­t.“

Nach den Worten von Bundesvors­tandsmitgl­ied André Poggenburg könnte sich die AfD durchaus vorstellen, eine Minderheit­sregierung von Union und FDP zu tolerieren. Voraussetz­ung wäre aber, „dass diese Regierung nicht unter der Führung einer CDU-Vorsitzend­en Angela Merkel steht“, sagte der AfD-Politiker, der dem rechtsnati­onalen Flügel seiner Partei angehört.

Man könne jetzt eine Regierungs­bildung nicht kategorisc­h blockieren, betonte Poggenburg. CDU/CSU und FDP haben ebenso wie SPD, Grüne und Linke jede Zusammenar­beit mit der AfD ausgeschlo­ssen.

Die Co-Vorsitzend­e der AfD-Fraktion, Alice Weidel, bezeichnet­e die Jamaika-Gespräche zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen als „wochenlang­e Wählertäus­chung“. Dass es zwischen diesen vier Parteien keinen Konsens für eine Regierungs­koalition geben würde, sei bereits im Vorfeld klar gewesen. Die AfD sehe einer möglichen Neuwahl positiv entgegen, fügte Weidel hinzu.

Die AfD zeigte sich erstaunt, dass es letztlich FDP-Chef Christian Lindner war, der die Jamaika-Gespräche platzen ließ, und nicht der CSU-Vorsitzend­e und bayerische Ministerpr­äsident Horst Seehofer.

Die AfD sagt, sie fürchte Neuwahlen nicht. Doch haben die Rechtspopu­listen wirklich etwas zu gewinnen, falls es tatsächlic­h so kommen sollte?

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