Mugabe lässt nicht locker
Simbabwes Langzeitpräsident klammert sich an die Macht.
In Simbabwe hat die einflussreiche Gruppe der Veteranen des Befreiungskriegs den sofortigen Rücktritt von Langzeitpräsident Robert Mugabe gefordert. Der 93-Jährige leide offenbar unter „klinischem Realitätsverlust“, sagte der Vorsitzende der Gruppierung, Christopher Mutsvangwa, am Montag. Mugabe sei seit 37 Jahren an der Macht, nun solle er keine weiteren 37 Sekunden mehr bleiben, forderte er. „Ihre Zeit ist abgelaufen“, sagt er an Mugabe gerichtet. Die Veteranen riefen zu neuen Massenprotesten auf.
Mugabe hat die Frist seiner Partei zum Rücktritt verstreichen lassen. Die von der Regierungspartei ZANU-PF gesetzte Frist lief Montagmittag ab, ohne dass der Präsident der Aufforderung zum Amtsverzicht nachgekommen wäre.
Die Partei hatte zuvor gedroht, das Parlament werde ein Verfahren zur Amtsenthebung gegen Mugabe einleiten, sollte er bis Montagmittag nicht abtreten. Nach Ablauf der Frist versammelte sich vor der Universität von Simbabwe in der Hauptstadt Harare eine Gruppe von Demonstranten, die Mugabe zum Rücktritt aufforderte. Die Armee wollte zu Beratungen über die Krise zusammenkommen.
Der 93-jährige Staatschef hatte in einer TV-Ansprache am Sonntagabend seinen Anspruch auf das Präsidentenamt bekräftigt. Zudem kündigte er an, dem in wenigen Wochen stattfindenden Parteitag der ZANU-PF vorzusitzen. Die Regierungspartei hatte Mugabe allerdings am Sonntag vom Vorsitz entbunden. Mugabe hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde.